Gedanken zum Antrieb

Benzin-Talk

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Oliver Reik
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Beitrag von Oliver Reik » So 24. Apr 2011, 17:10

erkki67 hat geschrieben: [...] Hingegen ist mir nicht so klar, wie man für einen Motor den Preis eines gut ausgerüsteten Kleinwagens, verlangen darf. [...]
Offensichtlich darf man das - sonst würde ihn ja auch niemand kaufen!? :wink:

Aber im ernst - zeige mir eine Alternative zum 912, die bei einer Leistung von 80 - 100 PS einbaufertig mit Anbauteilen tatsächlich wesentlich günstiger ist als der 912.

Danach gucken wir mal auf das Unternehmen und wägen ab, wie groß im Vergleich zu Rotax die Wahrscheinlichkeit ist, dass es den Laden in +10 Jahren noch gibt, wie es mit der Ersatzteilversorgung aussieht und wie gut sich der Motor schon bewährt hat.
Ich hatte es ja weiter oben schon geschrieben - eine TBO von 1500 - 2000 h schreiben mittlerweile fast alle hin. Ob der Motor das dann auch tatsächlich schafft, ist aber eine ganz andere Geschichte. :?

Im Übrigen hinkt aus meiner Sicht der Vergleich mit den Schneemobilen - klar gibt es Ähnlichkeiten bei den Motoren. Außer dem Motorblock dürfte es davon aber nicht viele geben. Es geht bei der Zündung los und hört beim Getriebe auf. Von Auspuff, Kühlung, und der Anforderung ständig 75% der Maximalleistung bringen zu können, mal ganz zu schweigen. Also ist es wieder Kleinserienfertigung.

Aus meiner Sicht kann man derzeit nur Rotax, Jabiru, HKS und bei den Trikes vielleicht noch die umgebauten BMW-Motoren empfehlen. Ich sehe um ehrlich zu sein auch nicht, dass sich in den nächsten Jahren daran etwas ändern wird. Unterm Strich ist einfach keiner so viel billiger wie der Rotax, dass es sich lohnen würde, als Kunde das Versuchskaninchen zu spielen.

Hier im Forum gab es doch auch schon Leute, die ihre Hirth-Motoren wieder raus geschmissen haben!? Die haben dann ja richtig was gespart... :roll:

Viele Grüße,

Oliver
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hob
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Beitrag von hob » So 24. Apr 2011, 17:52

Hallo Oliver,

bei allem Respekt vor Deiner schlüssigen Meinung, die, wie ich schon mal als Antwort schrieb, aber herzustellende Konkurrenz als Markt-Preiskontroll-Funktion und notwendige technische Weiterentwicklung geradezu einfordert, um nicht Jahrzehnte lang völlig abgezockt zu werden:

Wie macht ROTAX das denn, daß sie mit den viiiiiiel preiswerteren Snowmobile-Motoren nicht bei z.B. verschleißintensiven -30°C in der nordamerikanischen/kanadischen weißen Hölle stehenbleiben?

Wäre das hier im nach Vollkasko lechzenden Deutschland, wären die Preise für den Motor eines Schneemobiles höher als die jetzigen bei den Fliegern - wetten, daß...?

Wir haben sie erst so gierig gemacht!

Gruß hob
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erkki67
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Beitrag von erkki67 » So 24. Apr 2011, 20:12

Hallo hob

Ja, in der art sehe das Preisgefüge auch, es wurde von den Piloten herbeigeschaffen. :( :o

Gruss Erkki :D
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Oliver Reik
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Beitrag von Oliver Reik » So 24. Apr 2011, 21:17

hob hat geschrieben: [...] Wie macht ROTAX das denn, daß sie mit den viiiiiiel preiswerteren Snowmobile-Motoren nicht bei z.B. verschleißintensiven -30°C in der nordamerikanischen/kanadischen weißen Hölle stehenbleiben? [...]
Ich will mal versuchen, die Diskussion auf ein etwas solideres Fundament zu stellen, auch wenn es natürlich mit bloßen Behauptungen viel mehr Spaß macht. :wink:

Allein in den USA sind derzeit über 1,6 Millionen (!!) Schneemobile zugelassen: http://www.snowmobile.org/stats_registrations_us.asp

2010 wurden allein in den USA über 48.000 Schneemobile verkauft: http://www.snowmobile.org/stats_units_us.asp

Weltweit wurden 2010 sogar über 110.000 Schneemobile verkauft: http://www.snowmobile.org/stats_sales_worldwide.asp

Die meisten Schneemobile sind übrigens mit Zweitaktern bestückt.
Darüber hinaus können die Motoren auch noch in Jetskis verwendet werden, bei denen die Stückzahlen eher noch über denen von Schneemobilen liegen dürften.

Kommen wir zu den ULs. Der DULV hat leider keine Zahlen auf seiner Internetseite, laut dem DAEC waren im größten Land Europas Ende 2010 insgesamt aber 3507 Dreiachser und 324 Tragschrauber zugelassen. WOW!! :wink: :roll:
http://www.daec.de/lsgb/downfiles/2011/LSG_B2010.pdf
Neu zugelassen wurden beim DAEC 84 Dreiachser und 7 Tragschrauber. Bei den Dreichsern sind die meisten wohl beim DAEC, bei den Tragschraubern beim DULV, von dem die Zahlen leider fehlen - insgesamt sind das in jedem Fall keine 200 Neuzulassungen in Deutschland.
Welche Stückzahlen dürften da in ganz Europa wohl zusammen kommen? 500? Pro Tag wären das immerhin wahnsinnige 1,4 Stück!
Diese Respekt einflößende Stückzahl teilt sich dann auch noch in verschiedene Leistungsklassen auf.
Wenn das mal nicht beeindruckend ist! :wink:

Überlegt Euch dann noch, in wie vielen Varianten die Getriebe, Halterungen, Abgasanlagen und was weiß ich noch alles hergestellt werden müssen. Und, wie gesagt - für Flugmotoren sind einige teure Spezialitäten wie die Zündung und die Auslegung der beweglichen Teile erforderlich. Dazu kommt dann noch der ganze Service und die Bevorratung von Ersatzteilen.
Das muss einfach scheißteuer sein!

Schon möglich, dass Rotax gutes Geld daran verdient - ich bezweifle aber, dass das so viel ist, wie hier einige tun.
Wundert es Euch nicht auch, dass es scheinbar keiner schafft, ein vergleichbares Paket zu einem wesentlich niedrigeren Preis wie Rotax zu schnüren, wenn die doch reinen Wucher betreiben?

Im Übrigen bist Du überhaupt nicht auf meine Aufforderung eingegangen, Alternativen zu Rotax, inkl. Preisen für das Komplettpaket zu nennen.

Und, hob, gestatte mir noch eine Bemerkung - ich lese schon seit Jahren Deine Beiträge. Erst bei P24 und jetzt hier. Bei mir entstand über die Zeit der Eindruck, dass Du zwar über die Verbände, den Gesetzgeber, die Deutschen, die UL-Hersteller und natürlich auch die Motorenhersteller herziehst, selbst aber überhaupt keinen Flieger hast. Jedenfalls kann ich mich an keinen einzigen Post von Dir erinnern, der im Bezug zu einem von Dir genutzten Flieger stand.

Gut möglich, dass ich Dir damit Unrecht tue - vielleicht kannst Du einfach mal schildern, welchen Flieger Du fliegst und welchen innovativen Motorenhersteller Du in den letzten Jahren mit einem Neukauf beglückt hast. :)

Die Frage mit dem Motorkauf möchte ich natürlich auch gerne an Erkki richten. :)


Viele Grüße,

Oliver

PS:
Eine kleine Ergänzung noch - z. B. ein pobliger 125 ccm 1-Zylinder Kartmotor von Rotax kostet auch schon zwischen 2000 und 3000,- €:
http://www.kartstore.de/Kart-Motor/Rota ... 15_75.html
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Beitrag von erkki67 » Di 26. Apr 2011, 19:43

Hallo Oliver

Das traurige ist es ja, dass es keine Alternativen mehr gibt.

Heute heisst es Rotax oder lass es sein, oder beginn mit dem Segelflug.

Hirth war mal eine gute Ausgangsbasis, aber eben war einmal, die haben sich selbst abseits manöveriert.

Jabiru hat nur ein Motor welcher für die UL's in Frage kommen könnte.

HKS hat auch nur ein Triebwerk, dass für die leichten 2-Sitzer in Frage kommt.

Und 2 letzt die Triebwerke von Weber, welche eine zu geringe verbreitung finden.

Für die Triebwerke um die 15 bis 30Ps gibt es vielleicht 20 Hersteller .

Ich gib zu alternativen zu Rotax ist gleich fast null......und deshalb können Preise verlangt werden, welche ohne Diskussion hingenohmen werden.

Gruss Erkki :!: :!: :!:
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Beitrag von hob » Di 26. Apr 2011, 20:54

Oliver Reik hat geschrieben:
hob hat geschrieben: [...] Wie macht ROTAX das denn, daß sie mit den viiiiiiel preiswerteren Snowmobile-Motoren nicht bei z.B. verschleißintensiven -30°C in der nordamerikanischen/kanadischen weißen Hölle stehenbleiben? [...]
Ich will mal versuchen, die Diskussion auf ein etwas solideres Fundament zu stellen, auch wenn es natürlich mit bloßen Behauptungen viel mehr Spaß macht. :wink:
...

Im Übrigen bist Du überhaupt nicht auf meine Aufforderung eingegangen, Alternativen zu Rotax, inkl. Preisen für das Komplettpaket zu nennen.
...

Viele Grüße,

Oliver

PS:
Eine kleine Ergänzung noch - z. B. ein pobliger 125 ccm 1-Zylinder Kartmotor von Rotax kostet auch schon zwischen 2000 und 3000,- €:
http://www.kartstore.de/Kart-Motor/Rota ... 15_75.html
Hallo Olivier,

bevor von mir die Hauptantwort im nächsten Beitrag kommt, muß ich erst mal Erkki unterstützen.

Mit Rotax und der deutschen Verhaltensweise ist es wie mit dem Witz über einen kanadischen Holzfäller:

Da fragte doch einer: "Was macht macht eigentlich dein Freund, dieser sagenhafte kanadische Holzfäller?"

Antwort: "Der ist jetzt in der Sahara."

Zweifelnd fragend und feststellend: "Aber da gibt es doch gar keine Bäume!"

Antwort: Jetzt nicht mehr.

Und zu Deinem PS: Vielleicht wird das ja auf dem Cartsektor bald auch so sein:

Der eine fragt: “Was kommt danach?” Der andere fragt nur: “Ist es recht?”
Und also unterscheidet sich der Freie von dem Knecht.
Theodor Storm

Gruß hob
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pehy
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Beitrag von pehy » Di 26. Apr 2011, 21:28

Nachdem Du ja nun mal wieder mit allgemeinkonkreten Aussagen bezüglich der Deutschen und ihrer tragischen Liebe zu vermeintlich überteuertem minderwertigen Motoren eines von Dir besonders verachteten Herstellers aus Österreich brilliert hast - gewürzt mit einem vergewaltigten Dichterwort - warte (vermutlich nicht nur) ich auf Deine Idee zur Behebung des von Dir beklagten Misstandes! Was müssten wir deutsche Trottel denn Deiner Meinung nach tun, um endlich in den Genuss billiger, fortschrittlicher und Deinen hohen technischen Ansprüchen genügender Motoren zu kommen?

Grüße, Peter
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Beitrag von erkki67 » Mi 27. Apr 2011, 06:11

Hallo Peter

Ich bin zwar nicht hob, aber ich wage trotzdem zu antworten.

Die Trottel, wie Du sagst, sind nicht nur auf Deutschland beschränkt.

Alternativen, für den ca 80 bis 100PS bereich gibt es.

Zuweilen weiss ich nicht wo sie sind aber die zwei aus Berlin André und Henrik haben aus dem Weber-Motor eine Alternative geschaffen welche eine bessere Verbreitung verdient hätte.

SME-Italia hat dem Weber-Motor auch Flügel verliehen, und zumindest in Italien so scheint es, dass der Motor mehr und mehr Anhänger findet, auch wegen dem mehr oder weniger gerechtfertigten Preis.

Die Leistung, Verbrauch, Gewicht, Lebensdauer und der Preis stimmen bei den Weber-Derivaten.

Der Antrieb von Sonex, einem VW, kann man relativ günstig erwerben, mit dem tiefen $ jetzt sowieso.

Ok der Motor ist etwas schwerer als der R-Motor aber die verwendete Technologie ist die selbe.

Sollte es ein anderer gross Serienmotor sein ist der Motor von Ecoyota oder LOR75 einen hingucker wert.

Aber eben, was der Pilot nicht kennt, dass frisst er nicht.

Gruss Erkki
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Oliver Reik
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Beitrag von Oliver Reik » Mi 27. Apr 2011, 06:38

erkki67 hat geschrieben: [...] Alternativen, für den ca 80 bis 100PS bereich gibt es.

Zuweilen weiss ich nicht wo sie sind aber die zwei aus Berlin André und Henrik haben aus dem Weber-Motor eine Alternative geschaffen welche eine bessere Verbreitung verdient hätte.
[...]
Aber eben, was der Pilot nicht kennt, dass frisst er nicht.
[...]
Na also! Das ist doch Deine Gelegenheit, endlich mal einen innovativen Motorenhersteller zu unterstützen! Du bist doch ganz anders wie all die vielen Piloten die nur kennen was sie fressen!?

Ich erinnere mich, dass Du Dich über die letzten Jahre mehrfach positiv über neue Motorenprojekte (von denen es ja durchaus einige gibt) geäußert hast. Gekauft hast Du dann aber nie etwas... :roll:
Bei hob könnte ich mir sogar vorstelle, dass er überhaupt nicht fliegt. :roll:

Genau das hatte ich auch weiter oben gemeint - jeder schreit nach einer Alternative zu Rotax, geht es an den eigenen Geldbeutel, guckt man aber betreten zu Boden und hat eine ganze Palette Begründungen parat, warum genau diese Alternative nun aber wirklich nicht geht. :twisted:

Ich würde es mir auch sehr lange überlegen, ob ich den Motor eines Newcomers wähle, aus den ebenfalls ausführlich dargelegten Gründen - schimpfe aber auch nicht bei jeder Gelegenheit auf Rotax.

Was soll denn der Motor von RME mit allem drum und dran kosten? Ich meine, dass man bei der Version der Jungs aus Berlin unter dem Strich auch bei über 10.000,- € wäre!? Wenn das so ein Bombengeschäft ist, frage ich mich, warum die ihren Motor nicht einzeln, sondern nur in Verbindung mit ihrem eigenen Trike auf ihrer Internetseite promoten?

Viele Grüße, Oliver
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hob
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Beitrag von hob » Mi 27. Apr 2011, 07:59

pehy hat geschrieben:Nachdem Du ja nun mal wieder mit allgemeinkonkreten Aussagen bezüglich der Deutschen und ihrer tragischen Liebe zu vermeintlich überteuertem minderwertigen Motoren eines von Dir besonders verachteten Herstellers aus Österreich brilliert hast - gewürzt mit einem vergewaltigten Dichterwort - warte (vermutlich nicht nur) ich auf Deine Idee zur Behebung des von Dir beklagten Misstandes! Was müssten wir deutsche Trottel denn Deiner Meinung nach tun, um endlich in den Genuss billiger, fortschrittlicher und Deinen hohen technischen Ansprüchen genügender Motoren zu kommen?

Grüße, Peter
...auf Erkki hören oder | viiiiel Geld verdienen | im Lotto gewinnen | erben | und eine CT mit Rotax 912 kaufen. :P

Das mit dem Trottel hast Du selbst formuliert. Ja, es war dumm und kurzsichtig, auf nur eine Karte zu setzen und nur in eine Entwicklungs-Richtung zu denken:

Verbände mit keinen oder falschen Visionen...

Die Sache für Rotax 912 ist doch auf Jahre und Jahrzehnte hinaus entschieden – ähnlich Lycoming und Continental.

Nur, man kann diesen Motor leider nicht auch noch für leichte Holz-ULs einsetzen, deren Zulassungskosten - wie hier von anderen dargelegt - mehr als die Kosten für das ganze übrige UL selbst betragen, so daß es billiger ist, ein gebrauchtes UL zu kaufen, z.B. eine C22 mit Rotax 912. Dann hat man ungefähr die gleichen Kosten und obendrein noch die Bauzeit und die Bauarbeit gespart.

Ansonsten schau mal auf die Seite von Dieter, 400 kg. Dann weißt Du was Sache ist.

In diesem folgenden Link - von Oliver weiter oben gebracht:

http://www.daec.de/lsgb/downfiles/2011/LSG_B2010.pdf

wird ganz am Schluß die Zulassung von Modellen im Maßstab 1 : 1 behandelt, und zwar über 25 kg bis sage und schreibe 150 kg.

Danach war meine Glosse mit dem Vorschlag, angesichts der Verunmöglichung, leichte ULs mit den derzeit gültigen Bauvorschriften eben legal nicht bauen zu können, folglich also 1 : 1 Modelle einzureichen usw., doch gar nicht so daneben, weil man dann unter den erleichterten Bedingungen der Modellzulassung noch zusätzliche 30 kg Leergewicht im Gegensatz zur beabsichtigten 120-kg-Klasse zur Verfügung hat. Und diese Modelle müssen ja auch sicher sein. Gut - die müssen auch keine Nutzlasten/Personen mehr tragen, aber das ist lediglich eine Sache der Strukturauslegung.

Diese 150 kg könnten m.E. aus der deutschen Erst-Vorschrift für ULs mit damals 150 kg Leergewicht resultieren und sollten somit möglicherweise das 1 : 1 Modell gegen ein mann- oder frautragendes UL gewichtsmäßig abgrenzen – etwa nach dem Motto: bis hierhin und nicht weiter.

Durch die deutsche Astronauten-Medical-Verzichts-120-kg-Klasse mit beabsichtigter unveränderter Bauvorschrift, wie sie für "richtige" ULs gilt, macht man sich fachlich doch selbst lächerlich.

Richtig durchdacht scheint das alles noch lange nicht zu sein.

Genau das soll auch die beabsichtigte Petition zum Ausdruck bringen.

Die leichten und im Sinne des UL-Gedankens wirklich Ultraleichten haben nämlich nicht nur das Erbe des Rotax 912 in Form von inakzeptablen und de facto für sie verunmöglichenden Bauvorschriften zu tragen - weshalb es sie nicht mehr gibt, sondern gleich auch noch dessen Kostenniveau, eben für diese Hitec-UL-Zulassungen, die wegen der Leistungen moderner UL bis ins mittlere Segment der E-Klasse hinein und noch darüber hinaus, auch immer teurer wurden.

Es gilt also wieder von vorn zu beginnen, nämlich einen Unterbau von preiswerten und bezahlbaren Selbstbau-Flugzeugen mit höherer aerodynamischer Güte zu schaffen und auf diese Weise dem ausdünnenden Gebrauchtmarkt wirkungsvoll zu begegenen, der unzeitgemäß ungefähr doppelt so viel Sprit verbraucht, wie es technisch notwendig wäre. Die dafür erforderlichen Motore von 40 PS und weniger entwickeln sich dann von "allein". Sie vereinfachen und verbilligen sich drastisch mit dem Verzicht auf Top-Leistungen. Es sind wieder preiswerte und leise Riemengetriebe möglich - statt heulender Zahnräder, um die notwendige Untersetzung zu bewerkstelligen, weil Motore mit kleinerem Hubraum ihr maximales Drehmoment nicht bei Drehzahlen an den PROP abgeben können, die dem Lärmschutz entgegenstehen und somit also auch nicht die vollen PS, die sie aber benötigen. Das Getriebe ist also ein Muß.

Dazu müßte aber administrativ der Weg frei gemacht werden, der z.Zt. eher noch in die andere Richtung weist:

Rotax mit 114 PS, 300 km/h und 10m/s Steigen.

Ja, wer's mag, braucht und die Kohle hat - aber hier ist low and slow - oder etwa nicht?

Gruß hob
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Beitrag von pehy » Mi 27. Apr 2011, 10:22

hob hat geschrieben:
pehy hat geschrieben:Nachdem Du ja nun mal wieder mit allgemeinkonkreten Aussagen bezüglich der Deutschen und ihrer tragischen Liebe zu vermeintlich überteuertem minderwertigen Motoren eines von Dir besonders verachteten Herstellers aus Österreich brilliert hast - gewürzt mit einem vergewaltigten Dichterwort - warte (vermutlich nicht nur) ich auf Deine Idee zur Behebung des von Dir beklagten Misstandes! Was müssten wir deutsche Trottel denn Deiner Meinung nach tun, um endlich in den Genuss billiger, fortschrittlicher und Deinen hohen technischen Ansprüchen genügender Motoren zu kommen?

Grüße, Peter
...auf Erkki hören oder
Von Erkki habe ich bisher noch keine konkreten Angaben gelesen, welcher deutlich billigere und bessere Motor denn den bösen R-Motor ersetzen könnte.
| viiiiel Geld verdienen | im Lotto gewinnen | erben | und eine CT mit Rotax 912 kaufen. :P
Das ist keine Antwort. Du meinst ja, daß es mit weeeeenig Geld viiiiiel besser ginge. Und das häßlichste UL mit den besten Flugleistungen würde ich mir auch für weeeenig(er) Geld und ohne den R-Motor niiiiieeee kaufen. :)

Das mit dem Trottel hast Du selbst formuliert. Ja, es war dumm und kurzsichtig, auf nur eine Karte zu setzen und nur in eine Entwicklungs-Richtung zu denken:
Du läufst Gefahr, den postmortalen Klugscheißern zugeordnet zu werden! Hinterher wissen immer alle, was vorher viel besser gewesen wäre! :)
Verbände mit keinen oder falschen Visionen...
Die richtigen Visionen legt wer vorab verbindlich fest? Oder weiß man das immer nur hinterher?
Die Sache für Rotax 912 ist doch auf Jahre und Jahrzehnte hinaus entschieden – ähnlich Lycoming und Continental.
Hier muß ich jetzt aber mal drauf hinweisen, daß der Vergleich ganz gewaltig hinkt. Daß Flugmotoren dank geltender Regeln aus dem gefühlten Präkambrium so schweineteuer in der Entwicklung und Zulassung sind und ihre technische Weiterentwicklung massiv behindert ist, trifft nicht auf Motoren für Luftsportgeräte zu. Da kann (und tut es auch) man machen, was man will. Das Umfrickeln eines Großserien-Automotors für den UL-Eigenbedarf ist eine echte Alternative zum bösen R-Motor, wenn man das selber kann oder jemanden kennt, der das netterweise macht. Nur davon leben, daß man UL-Motoren entwickelt, baut und verkauft hat bisher eigentlich keiner geschafft. Die, die das heute machen, machen es auch nur nebenbei und da wäre jeder, der eine billigere Alternative (wirklich) auf den Markt wirft, sofort der King. Hat nur noch keiner gemacht, trotz der doch Deiner Meinung nach überhöhten R-Preise! Woran liegt das denn?
Nur, man kann diesen Motor leider nicht auch noch für leichte Holz-ULs einsetzen, deren Zulassungskosten - wie hier von anderen dargelegt - mehr als die Kosten für das ganze übrige UL selbst betragen, so daß es billiger ist, ein gebrauchtes UL zu kaufen, z.B. eine C22 mit Rotax 912. Dann hat man ungefähr die gleichen Kosten und obendrein noch die Bauzeit und die Bauarbeit gespart.
Man kann, es gibt Holz-ULs mit dem R-Motor - eins davon auf unserem Platz. Kannst ja mal den anderen Peter mit den blauen Flügeln fragen. :) Ich beklage auch den Mangel an leichteren und kleineren UL-Motoren für Flugzeuge, die weniger als 80 PS benötigen. Der derzeitige UL-Markt verlangt sowas aber leider auch nicht in nennenswerter Stückzahl. Vielleicht ändert die 120kg-Klasse ja was dran, falls die verhakten Interessenvertreter und die Administrative sich diesbezüglich doch noch irgendwann mal einig werden.
Ansonsten schau mal auf die Seite von Dieter, 400 kg. Dann weißt Du was Sache ist.
Ich kenne seine Seiten und bin z.B. dadurch erst auf xFoil aufmerksam geworden, den "Windkanal für arme".
In diesem folgenden Link - von Oliver weiter oben gebracht:

http://www.daec.de/lsgb/downfiles/2011/LSG_B2010.pdf

wird ganz am Schluß die Zulassung von Modellen im Maßstab 1 : 1 behandelt, und zwar über 25 kg bis sage und schreibe 150 kg.

Danach war meine Glosse mit dem Vorschlag, angesichts der Verunmöglichung, leichte ULs mit den derzeit gültigen Bauvorschriften eben legal nicht bauen zu können, folglich also 1 : 1 Modelle einzureichen usw., doch gar nicht so daneben, weil man dann unter den erleichterten Bedingungen der Modellzulassung noch zusätzliche 30 kg Leergewicht im Gegensatz zur beabsichtigten 120-kg-Klasse zur Verfügung hat.
Ich habe Deine Idee doch sogar noch weiter gesponnen und eine Vereinfachung der Zulassung angeregt, die darauf hinausliefe, erst nach erfolgter Modell-Zulassung das Man-Rating mit dem als Modell fertig erprobten UL nachzureichen.
...Die leichten und im Sinne des UL-Gedankens wirklich Ultraleichten haben nämlich nicht nur das Erbe des Rotax 912 in Form von inakzeptablen und de facto für sie verunmöglichenden Bauvorschriften zu tragen - weshalb es sie nicht mehr gibt,
Daß der böse R-Motor an allem Schuld ist, auch daran, daß auf einmal keiner mehr leichte UL's mit schwächeren Motoren wollte, mag ich nicht so recht glauben. Es gab ja genug Flugzeuge mit kleineren Motoren, auch Zweisitzer. Warum auf einmal kein Hersteller mehr von den schon fertig zugelassenen Flugzeugen dieser Zeit leben konnte, ist eine interessante Frage!
sondern gleich auch noch dessen Kostenniveau, eben für diese Hitec-UL-Zulassungen, die wegen der Leistungen moderner UL bis ins mittlere Segment der E-Klasse hinein und noch darüber hinaus, auch immer teurer wurden.
Das ist Kapitalismus, es wird verkauft, was sich verkauft - zu dem Preis, den man bekommen kann. Derjenige, der es anders macht, stellt irgendwann fest, daß er davon nicht mehr leben kann und denkt sich notgedrungen was neues aus.
Es gilt also wieder von vorn zu beginnen, nämlich einen Unterbau von preiswerten und bezahlbaren Selbstbau-Flugzeugen mit höherer aerodynamischer Güte zu schaffen
Und hier stellt sich sofort die Frage, wer denn dafür die Anschubfinanzierung aufbringen soll! Dem müßte man nämlich überzeugend schmackhaft machen, daß er das Geld irgendwann mal wieder sieht - und zwar mit Zinsen. Dazu müßtest Du ihm einen Markt nachweisen. Wer soll die neuen kleinen leichten Einsitzer der 120kg-Klasse denn kaufen? An der Zahl der potenziellen Käufer wird sich überhaupt erst abschätzen lassen, wieviel Aufwand man in die von Dir so gepriesene aerodynamische Optimierung und die Motorenentwicklung stecken kann! Für billig geht das auf keinen Fall, wenn diese Klasse die Hersteller von Motoren und Flugzeugen ernähren soll.
und auf diese Weise dem ausdünnenden Gebrauchtmarkt wirkungsvoll zu begegenen, der unzeitgemäß ungefähr doppelt so viel Sprit verbraucht, wie es technisch notwendig wäre. Die dafür erforderlichen Motore von 40 PS und weniger entwickeln sich dann von "allein". Sie vereinfachen und verbilligen sich drastisch mit dem Verzicht auf Top-Leistungen. Es sind wieder preiswerte Riemengetriebe möglich, um die notwendige Untersetzung zu bewerkstelligen, weil Motore mit kleinerem Hubraum ihr maximales Drehmoment nicht bei Drehzahlen abgeben können, die dem Lärmschutz entgegenstehen und somit nicht die vollen PS.
Bringe Käufer in ausreichender Zahl und es findet sich auch ein Hersteller - was Du willst, ist eine Art aufgekärte Planwirtschaft:
Du bestimmst, was die Leute wollen sollen und produziertst und verkaufst dann die Sachen zu dem Preis, den Du denkst, daß er den solcherart Beglückten genehm wäre. Irgendwann geht die Rechnung auf oder nicht. Klappt es, bist Du der King. Klappt es nicht, hättest Du fantastillionen Euro auf der Minus-Seite stehen, die Du Deinem Geldgeber erklären mußt, bevor er Dich in die Wüste schickt.
Dazu müßte aber administrativ der Weg frei gemacht werden, der z.Zt. eher noch in die andere Richtung weist:

Rotax mit 114 PS, 300 km/h und 10m/s Steigen.

Ja, wer's mag, braucht und die Kohle hat - aber hier ist low and slow - oder etwa nicht?

Gruß hob
Du gäbest einen passablen Kaiser ab, der hat das auch administrativ geregelt und um die Kosten konnten sich seine Untertanen kümmern. Die mochten ihn aber irgendwann nicht mehr, weil das eine oder andere schief ging. Drum haben wir gerade keinen mehr. :D :D :D

Grüße, Peter
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Beitrag von erkki67 » Mi 27. Apr 2011, 11:54

Hiermit sind sämtliche links aufgelistet zu Motoren welche ich zusammengetragen habe.
Ein Teil wird wohl nicht mehr funktionieren.

Gruss Erkki



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http://www.tulsaenginewarehouse.com/cat ... riz/gx670/
http://www.scatvw.com/
http://www.j-birdengines.com/
http://www.d-motor.eu/
http://www.rossisoavipaolo.com/schederm01.html
http://www.parsonsracingengines.com/pag ... 90%20parts
http://www.deltahawkengines-europe.com/ ... gines.html
http://www.dieseltech.cc/product.htm
http://www.dair.co.uk/
http://www.aviator.cc/engines2.html
http://www.astremo.com/en/products/junk ... engine.php
http://www.astremo.com/en/company/contact.php
http://www.albaviation.com/aviodinamic/index.html
http://www.mth-engines.at/de/index.php? ... &Itemid=61
http://www.dse.nl/~daf/usa-crackerjack.htm
http://www.piotrp.de/AMATORSKIE/pj6.htm
http://www.schwarze-minimum.de/
http://www.mudboatmotor.com/html/vangaurd_23hp.html
http://www.backwaterperformancesystems. ... %20Kit.htm
http://www.suteraircraft.com/
http://www.savoiacars.com/ingles/produc ... ticos.html
http://www.maengtech.com/index.html
http://www.motorma.com/
http://flyzeit.com/flugmotor.html
http://airaile.free.fr/?q=book/export/html/2
http://www.smeitalia.net/serie.htm
Sit on top :mrgreen:
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pehy
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Beitrag von pehy » Mi 27. Apr 2011, 15:43

Beim Durchstöbern Deiner Links kamen einige interessante Projekte zum Vorschein. Über HKS bin ich zum NewAirbike gestolpert. Leider scheint sich dieses Projekt auch schon wieder erledigt zu haben: http://www.ultraleichtflugschule.de/newairbike.html

Grüße, Peter
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Cobra Uwe
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Beitrag von Cobra Uwe » Do 28. Apr 2011, 06:17

pehy hat geschrieben:Beim Durchstöbern Deiner Links kamen einige interessante Projekte zum Vorschein. Über HKS bin ich zum NewAirbike gestolpert. Leider scheint sich dieses Projekt auch schon wieder erledigt zu haben: http://www.ultraleichtflugschule.de/newairbike.html

Grüße, Peter
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UWE
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Beitrag von nani » Do 28. Apr 2011, 07:11

Hallo Uwe,
Soweit ich sehe ist das das originale Tandem AirBike. Das NewAirBike sollte doch eine Metalltragfläche bekommen (wenn ich mich an die Postings von O.V. richtig erinnere)

Tobias
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