Welches Funksprechzeugniss benötige ich rechtlich .........

Allgemeine Diskussionen über das "wahre" Ultraleichtfliegen

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reichenberg

Welches Funksprechzeugniss benötige ich rechtlich .........

Beitrag von reichenberg » Mi 7. Sep 2011, 05:34

wenn ich mit meinem UL über den Ärmelkanal fliegen will .

Brauch ich wirklich das englische BZF ?

Gruß Christian
Mowa
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Beitrag von Mowa » Mi 7. Sep 2011, 08:40

Interessante Frage... . Ich bin gespannt!
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erkki67
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Beitrag von erkki67 » Mi 7. Sep 2011, 11:10

Naja

Mich hat jedenfalls kein Kontroler nach dem BZF gefragt als ich drüben war, eigentlich hat noch nie jemand danach gefragt.
Ich habe auch nie gefragt ob man dieses oder jenes Zertifikat dabei haben musste.
Und wenn Du nur ein deutsches Zertifikat hast, dann legst Du halt das vor, "solltest" Du danach gefragt werden. Lesen und verstehen tun die das eh nicht was da auf deutsch geschrieben steht.

Gruss Erkki :D


Nachtrag: Ich habs lieber wenn jemand verständlich sagen kann was seine Absichten sind und wo er ist und kein Zertifikat hat, statt einer der meint weil er ein Zertifikat hat, dass man ihn überall versteht!
Sit on top :mrgreen:
Stephan
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Beitrag von Stephan » Mi 7. Sep 2011, 12:31

Erkki, Erkki... Aus Dir wird nie ein deutscher Pilot. Nix zu machen. Hopfen und Malz verloren. Es geht doch hier um RECHTSSICHERHEIT.
Aber ich kann die Jungs schon irgendwie verstehen nachdem ich mit ein paar gesprochen habe. Die kriegen das von Jugend auf so eingebleut. Wie sollen sie das also anders kennen? Und eines muss ich mir selbst auch eingestehen: Ich war früher genauso! Hat mich ein paar Jahre gebraucht bis ich begriffen habe wie das in normalen Ländern funktioniert. Die Frage nach dem berühmten BZF taucht ja in allen Foren immer wieder auf. Aber
tatsächlich nur in den deutschen. Alle anderen fliegen los und machen sich verständlich. Das war jetzt vielleicht etwas wieder mal etwas, wie soll ich sagen, neben der Kappe meinerseits. Und, lieber Christian, es soll absolut keine "Anmache" sein. Aber bitte: Flieg einfach los und geniesse es. Kontrolliert wirst Du nirgendwo.

Gruss Stephan
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Beitrag von Timpilot » Mi 7. Sep 2011, 12:48

Alle Vorredner haben Recht, aber nicht im rechtlichen Sinne! ;)
Faktisch fliegst Du einfach irgendwo hin und solange Du Dich verständigen kannst und nix passiert ist alles gut.

Ich habe mich auch schon mal mit der Frage beschäftigt. Leider ist die Antwort unbefriedigend bis traurig, wie so oft in rechtlichen Dingen. Ich habe es folgendermaßen verstanden:

Du brauchst das BZF I und bei PPL auch noch Language Proficiency Level 4 um legal englisch zu funken.

In Deutschand reicht eigentlich das BZF, da Du Dich im Notfall ja ohne Sprechgruppen auf Deutsch verständlich machen kannst - wird schon jemand verstehen!

Nun wird immer gesagt, dass das auch die Anforderungen sind um ins Ausland zu fliegen. Das stimmt aber nur insofern, dass Du dann im Ausland auch nur englisch funken darfst.

Du musst rechtlich immer die Lizenz zum Funken in der Sprache haben, die am Zielort/-flugplatz gesprochen wird, sofern vor Ort eine Lizenz nötig ist. Da nicht alle Plätze im Ausland verpflichtet sind englischen Funk anzubieten sondern z.B. nur Französisch oder Spanisch etc. kannst Du dort dann evtl. nicht legal landen... demnach war mein Flug über Frankreich nach Spanien mit Sprechgruppen auf dem Kniebrett abgelesen also höchst fraglich... vielleicht...

Wenn in England für ULs kein Funksprechzeugnis gefordert ist könnt eich mir vorstellen bist Du auch ohne BZF I legal.

Soweit mein Verständnis im MOment.

Resumee: Es ist faktisch unmöglich rechtlich immer 100% korrekt zu sein - Fliegen macht trotzdem Spaß!
Stephan
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Beitrag von Stephan » Mi 7. Sep 2011, 13:31

Hmm, Dein Flug war höchst fraglich... :lol: Wenn es doch aber überhaupt niemanden interessiert? Wenn Du mit Deiner Funkerei eine 747 vom Himmel holst wird vielleicht mal nachgefragt. Aber mein Gott. Macht Eure Absichten klar und damit hat sich's. Ehrlich. Ansonsten will ich gern mit Euch das französische Sprechfunkzeugnis pauken und es Euch dann auch geben, dann kommt Christian wenigstens legal ( :lol: ) bis zum Ärmelkanal.
Ein anderer deutscher Christian fliegt hier gerade kommerziell Touris über die Insel und startet und landet dazu vom internationalen Flughafen in Saint Denis. Er radefunkt auf Englisch weil er von französisch keine Ahnung hat und hat auch nur das deutsche BZF. Kein Mensch fragt danach.
Oder wenn meine Jungs nach Mauritius fliegen und auf kreolisch (dem von Réunion) funken und der Controller drüben auf kreolisch (dem von Mauritius) antwortet... Jedesmal ein Heidenspektakel. Und glaubt mir auf Mauritius ist richtig was los.

Von daher eben - einfach fliegen gehen.

Gruss Stephan
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reichenberg

AAAAlsoooo.....................

Beitrag von reichenberg » Mi 7. Sep 2011, 13:40

Um in Deutschland UL Fliegen zu dürfen brauch ich kein BZF !
Ich bin Lufsportgeräteführer und flieg ja auch kein Flugzeug .
sondern nen SkyWalker .
Ist das dann auch nicht so daß ich für so einen Flugapparat in Frankreich oder England keine weitere Ausbildung brauche ??

Gruß Christian
Stephan
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Beitrag von Stephan » Mi 7. Sep 2011, 14:06

Ausbildung was Deinen Pilotenschein anbelangt nicht. Sprechfunkzeugnis normal schon. Zumindest wenn Du CTR's an- oder durchfliegst. Das ist aber auch in Deutschland so, wenn ich nicht irre. Ansonsten gilt das Gästeflugrecht. Wühl Dich halt mal durch die Foren. Da gibt es einen ganzen Haufen interessanter Reiseberichte quer durch Europa. Frankreich ist nicht ganz einfach zu durchqueren von wegen der vielen Flugzonen. Militär usw. Dann würde ich mich auch noch um die Sache mit den Flugplänen kümmern.
Ansonsten ist das nicht sehr kompliziert. Ach ja, um noch ein wenig zu sticheln... Flugleiter gibt es nur in Deutschland. Woanders gilt Autoinformation. Möchtest Du also z.B. in F auf einem unkontrollierten Platz landen meldest Du Deine Absichten und erwartest nicht unbedingt eine Antwort. Schon gar nicht vom Boden. Da kommt nämlich keine.
Ach weisst Du was? Komm einfach nächstes Wochenende mal vorbei. Dann machen wir das mal zusammen durch... Allein schon Dein Flieger macht Dich mir symphatisch...

Gruss Stephan

Gruss Stephan
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reichenberg

Aaalsooooooooooo die zweite....

Beitrag von reichenberg » Mi 7. Sep 2011, 15:02

Ich hab das Deutsch BZF
Ich kann english und hab die Ausdrücke und den Syntax drauf
Auf Französisch denke ich auch kein Problem .

ich mach das einfach mal .
und schau mir an was passiert wenn jemand kommt .
Schwimmen kann ich gut , somit ist es kein Problem wenn Sie mich nicht mehr heimfliegen lassen .

Falls mich jemand fragt ,
dann bin ich einfach Latham und hab mich verflogen .

Ich will nur einfach rüber auf den Klippen landen und wieder nach Hause .
das haben Die schon vor über 100 Jahren gemacht.

Gruß Christian
Stephan
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Beitrag von Stephan » Mi 7. Sep 2011, 15:20

Genau meine Einstellung. Super! Mach das und stell hier einen kleinen Reisebericht mit Fotos rein. Ein Skywalker bei Dover auf den Klippen... Mann ich komm mit... :lol:

Gruss Stephan
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Beitrag von rover 008 » Mi 7. Sep 2011, 16:57

An alle die hier gepostet haben : FLIEGT nach England, redet ganz normal , und NIEMAND wird euch nach irgendetwas fragen , GARANTIERT !!! Ich habe es so gemacht, und ich mache es immer noch so !!
Haltet die Abstände zu den Kontrollzonen ein (Brüssel, Antwerpen usw.) sprecht mit Dutch Military, VORSICHT mit Französischem ENGLISCH !! Häufig mißverständlich .
Vor der Kanalüberquerung bei Lille Information melden, nicht über 2000ft fliegen (Anflugsektor für London ) ihr werdet dann an London Information ab ca. Kanalmitte weitergeleitet, meldet auf Anforderung ...Mid Channel Position.. und müßt/werdet nach erfolgreicher Überquerung nach der Position gefragt/melden (hoffentlich Dover/Folkeston oder Lydd).
Dann seid ihr drüben. Biggin Hill ist sehr gut für London Besuche, Rochester ist auch nicht schlecht, Lydd ist öde.
VIEL GLÜCK !
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Beitrag von Timpilot » Mi 7. Sep 2011, 19:53

Hmm... ich sagte doch das die ersten beiden Beiträge Recht hatten, aber da die ursprüngliche Frage nach Legalität war habe ich auch versucht darauf zu antworten.
Ich denke auch losfliegen und sehen ist das was hier hilft.

Mir hat das BZF I in F und ES nichts gebracht, da ohne Transponder eh keine Verkehrskontrolle mit mir sprechen wollte und da wo ich gelandet bin gabs nur Französisch oder Spanisch was ich beides nicht spreche - aber mit den Phrasen auf dem Kniebrett und rausgucken ging es irgendwie! So würde ich es auch wieder machen.

Flugplan gibt man am einfachsten über Telefon auf (englisch geht überall) - da fragen sie einen schön nacheinander was sie wissen müssen. Das geht perfekt eine halbe Stunde vor Abflug.
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Cobra Uwe
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Hatten wir schon,

Beitrag von Cobra Uwe » Do 8. Sep 2011, 05:24

reichenberg hat geschrieben:wenn ich mit meinem UL über den Ärmelkanal fliegen will .

Brauch ich wirklich das englische BZF ?

Gruß Christian
diese Frage.
Deine Ul Lizense ist eine nationale. Brauchst offiziel kein BZF. Die Länder in die du einfliegen darfst haben diese nationale Lizense, also ohne BZF, anerkannt. Sobald du aber Funken mußt, benötigst du ein BZF1 und damit auch den englischen Sprachtest min. Level vier.


Habe seinerzeit viel mit den Verbänden eben deswegen kommuniziert. Auch da gingen die Meinungen weit auseinander. Aber ein Telefonat mit Austrocontrol hat mich dann doch überzeugt und ich habe den Englischtest (AZF hatte ich bereits) auch noch gemacht.
Die Bestimmungen sind da. Wie sie gelebt werden ist eine andere Sache.
Um meinen Job willen habe ich die Legalität vorgezogen.

UWE
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Beitrag von Stephan » Do 8. Sep 2011, 06:52

Klar hast Du im Prinzip recht, Uwe. Warum nicht den ganzen Krempel mal eben machen... Aber wozu ist der ganze neumodische Technokratenkram denn da? Er soll mehr Sicherheit bringen und im hiesigen Fall ein Niveau nachweisen das eine tolle Funkerei erlaubt. Gut, Du machst jetzt also Dein BZF1 (ich nehme mal an es ist unbegrenzt gültig...) und praktizierst ein paar Jahre nicht. Dein Niveau ist dann wo? Christian sagt er hat die Sprechgruppen drauf und spricht auch sonst ganz gut Englisch. Soll er jetzt erstmal auf sein Abenteuer verzichten? Doch wohl eher nicht. Drüber nachdenken die Prüfungen zu machen sicher. Why not? Aber irgendwas davon abhängig machen? Meiner unerheblichen Meinung nach eben nicht.
In Deinem Fall ist das etwas anders. Dein Job könnte davon abhängen und da Du Deinen PPL hast eben auch die ZÜP.
Sorry, kann aus meiner französischen Anarchistenhaut auch nicht raus. :lol:
Ich würde ja morgen auch komplett ohne Schein weiterfliegen sollte jemand auf die Idee kommen, ihn mir wegzunehmen. Aber ich will ja auch kein Beispiel sein für irgendjemanden... 8)

Gruss Stephan
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Beitrag von Abdul » Do 8. Sep 2011, 18:41

@Stephan:
Du begreifst es nicht: In Deutschland ist es nicht wichtig, ob Du etwas kannst, sondern ob Du dafür einen Schein/Erlaubnis/Genehmigung oder sonst so ein komisches - natürlich kostenpflichtiges - Papier hast.

Alles Andere ist Anarchie und Leute, die so etwas gut finden, werden auf eine Insel verbannt!

Das wirklich Dumme ist nur, wenn Du etwas machst, und da kommt dann eine Kontrolle oder ähnliches, dann sind die Folgen normalerweise sehr dramatisch. (finanzieller Ruin bis zum Lebensende ohne Möglichkeit da wieder rauszukommen) Das ist das, was Uwe sicherlich sagen wollte. Und Denunzianten sind in Deutschland wirklich keine Mangelware! Denk nur mal daran, was die Leute in Mannheim alles der Polizei gemeldet haben.

Da das Risiko das Produkt aus Wahrscheinlichkeit und Ausmaß ist, sieht die Risikobewertung hier eben etwas anders aus, als in der freien Welt.
Abdul
Der mit einem Affen im Sunny fliegt und ansonsten in ärztlichen Kreisen als durchaus heilungsfähig gilt
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