Icom IC-A20: Bei anschluss an das Bordnetz - Störung

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TDC
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Icom IC-A20: Bei anschluss an das Bordnetz - Störung

Beitrag von TDC » Mo 22. Aug 2011, 13:28

Moinsen.

Habe folgende Konfig:

- Alter Rotax 582 mit dem "grossen" Laderegler (der, bei dem ein gelbes Kabel unbelegt bleibt)

- Motorradbatterie (genaue Größe weiß ich grade nicht, aber langt dicke zum Anlassen)

- Funkgerät Icom IC-A20

Das Funkgerät wird mittels passendem Stecker direkt an das 12V-Stromnetz des Trike angeschlossen (oberer Anschluss), welches durch einen Schlüsselschalter "scharf" gestellt wird. Der Akku bleibt am Funkgerät dran.


Symptome:
Wenn der Motor läuft und das Stromnetz "scharf" geschaltet ist wird das Funkgerät mit Bordspannung versorgt.
Es dauert einige Minuten, dann fängt es an im Ohrhörer zu pfeifen und zu krachen, das Display "spielt verrückt" und alle LCD-Teile werden dunkel (mit Strom versorgt) als wollte alles gleichzeitig alles anzeigen.
Ziehe ich die Stromversorgung raus - ist der Spuk vorbei, sofort funktioniert das Funkgerät über eigenen Akku normal.

Leider bin ich kein Elektronik-Freak, ich sehe natürlich aus den Symptomen das mit der Stromversorgung etwas im Argen ist - aber ich weiß nicht wie ich's beheben soll.


Ideen: Immer her damit!


Mit den besten Grüssen,

TDC

(PS.: Akku ab vom Funk hilft auch nix :-( )
Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat,
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Beitrag von quax2000 » Mo 22. Aug 2011, 14:04

Ich würde:

1. Spannung für die Funke direkt an der Batterie abnehmen. (Mit Sicherung und Schalter dazwischen)
2. Spannungsstabilisator dazwischen schalten
3. Ausgangsspannung glätten und sieben

http://www.elektronik-kompendium.de/sit ... 210251.htm
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Beitrag von TDC » Mo 22. Aug 2011, 14:21

Hi,

das hört sich "richtig" an.

Punkt 1. ist ja bereits erfüllt

Aber Punkte 2. und 3. ?
Stabilisator?
Sieben? geht auch ein Teesieb? :shock: Oder Sieben Zwerge?
Und die website - auch das reinste fachchinesisch.

Gibts das auch in Elektrisch für dummies? :?

Ich meine, ich verstehe ungefähr was gemeint ist, aber ich hatte auf eine einfachere Anleitung, ein fix-und-fertiges Bauteil was "dazwischengesetzt" wird oder so gehofft... :Klaus:

Grüße, TDC
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Beitrag von quax2000 » Mo 22. Aug 2011, 15:04

Ich meinte nicht irgendwo das Bordnetz abgreifen sondern eine Strippe direkt zu den Polen der Batterie. Und einen extra Schalter der nur die Funke schaltet.

Teesieb ist sichere hilfreich so als Drahtkorb für Spannungsabfall. :-)

Ansonsten vielleicht mal die folgenden Teile probieren. Sicher ohne Garantie und Gewähr. Ich hab zum Beispiel nicht genau im Kopf, wieviel Strom das Icom beim senden zieht. (sollte aber passen)

http://www.conrad.de/ce/de/product/3725 ... Detail=005

http://www.conrad.de/ce/de/product/1829 ... 3&ref=list
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TDC
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Beitrag von TDC » Mo 22. Aug 2011, 21:21

:D Ah!

Danke, jetzt kommen wir doch mit der Sache schon in Regionen die auch ich als Elektro-Depp begreifen kann.

So einen Entstörfilter hab ich, glaub ich, schon mal für Autoradio gesehen.

Das werde ich mal ausprobieren. 8)
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Beitrag von Bellanca » Mo 22. Aug 2011, 23:23

Also ich benütze für die Funke einen Spannungsstabilisator auf 9 Volt in der C22. leider ist das Teil so tief im Cockpit verbaut, dass ich Dir keinen Hersteller nennen kann (googeln).Aber meine Spannung liegt trotzdem so um die 10 Volt, so dass ich ein leichtes "Pui" am Beginn der sendung habe.
Das Hauptproblem liegt aber in der Versorgungsspannung des Intercoms--- das funktioniert mit der 9Volt Block-Batterie besser als mit der geregelten Bordnetzspannung.
Gruß
Axel
Der mit dem Hund fliegt.

Hauptsache rauf!
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pehy
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Beitrag von pehy » Di 23. Aug 2011, 07:06

Ich habe mir das ganze gerade nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Wenn das Funkgerät mit Akku korrekt läuft, aber bei Versorgung durch das Bordnetz nach kurzer Zeit auf einmal anfängt, so verrückt zu spielen, daß sogar der eingebaute Rechner, der u.a. das Display steuert, nicht mehr funktioniert, dann ist das mehr, als nur schlecht entstörte Versorgungsspannung! Der Fehler tritt erst auf, nachdem das Gerät ein paar Miinuten gelaufen ist. Das deutet auf massive Überspannung im Bordnetz hin. Zunächst wird der der Funkgeräte-Akku die Spannung durch seinen Ladestrom noch im "operativen" Bereich halten. Wenn er dann nach einigen Minuten wieder voll ist und keinen Ladestrom mehr zieht, geht die Versorgungsspannung über die kritische Grenze und das Gerät fällt aus.

Ich würde das Funkgerät erstmal nur auf Akku laufen lassen, weil es diese Versorgungsspannung nicht unbedingt auf Dauer aushält. Du müßtest unbedingt bei laufendem Motor die Spannung an der 12V-Buchse messen. Wenn die Verkabelung entsprechend besch<piieeep> genug gemacht ist, z.B. der Bordakku elektrisch gesehen vom Regler hinter der 12v-Buchse liegt und zusätzlich zu dünne Leitung und/oder ein gammliger Sicherungshalter mit schlechten Übergangswiderständen davor hängt, kann es passieren, daß da Spannungen von >14V, in Spitzen sogar noch wesentlich höher auftreten.

Als schneller Fix würde es helfen, das Funkgerät, wie von quax2000 schon geschrieben, mit eigenem Kabel plus Sicherung direkt von den Batterieklemmen zu speisen. Direkt an der Batterie sollte bei intaktem Laderegler die Spannung unter 13,x V bleiben.

Langfristig würde ich die Verkabelung aber revidieren, das bedeutet, daß genau ein Kabel vom Laderegler direkt zu (+) der Batterie geht. Von dort geht genau ein Kabel zur (+) -Schiene an der alle Verbrauchersicherungen hängen. An diesen Sicherungen hängen dann die elektrischen Verbraucher, die wichtigsten je an einer eigenen Sicherung.

Ich würde (mache ich diesen Winter an meiner Sunrise, deren Verkabelung auch sehr wirr ist) sog. Sicherungsschalter verwenden, das sind Sicherungsautomaten, die wie Kippschalter aussehen an deren Stellung man auch erkennt, wenn sie ausgelöst haben.

Grüße, Peter
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Beitrag von quax2000 » Di 23. Aug 2011, 07:35

@pehy: Das Icom IC-A20 hat eine Buchse für die 12V Spannungsversorgung und eine Buchse zum laden des Akkus. Über die 12V Buchse zur Spannungsversorgung bekommst Du den Akku nicht geladen. Der wird zum laden geteilt damit der Akku eben auch mit 12 Volt geladen werden kann. Also immer nur entweder Akku laden oder funken...
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Beitrag von pehy » Di 23. Aug 2011, 09:01

quax2000 hat geschrieben:@pehy: Das Icom IC-A20 hat eine Buchse für die 12V Spannungsversorgung und eine Buchse zum laden des Akkus. Über die 12V Buchse zur Spannungsversorgung bekommst Du den Akku nicht geladen. Der wird zum laden geteilt damit der Akku eben auch mit 12 Volt geladen werden kann. Also immer nur entweder Akku laden oder funken...
OK, dann wird es der Bordakku sein, der die Spannung in der ersten Minute genügend runterzieht, solange bis er seine Ladeendspannung erreicht hat und dann läuft die Bordspannung nach oben aus der Toleranz. Das kann entweder, wie schon geschrieben, an der Verkabelung oder auch am Laderegler liegen. Dann dürfte auf Dauer auch der Bordakku drunter leiden.

Fazit:
Unbedingt die Spannung an der 12V-Buchse bei "Motor aus", bei "Motor an" gleich nach Anlassen und bei "Motor an" nach einigen Minuten messen. Wenn ein Oszi greifbar ist, dann auch die überlagerte Störspannung anschauen.

Und nochmal:

Das Bordnetz muß so aufgebaut sein, daß die Spannung von der Lichtmaschine/dem Laderegler über eine eigene Leitung ausreichenden Querschnittes nur zum Akku geht. Eine Sicherung in dieser Leitung ist OK, sie sollte aber so groß sein, daß sie wirklich nur den Kabelbrand verhindert. Direkt vom Akku sollte wieder nur eine Leitung zur Plus-Sammelschiene gehen, an die direkt die Sicherungen für die einzelnen el. Verbraucher (auch die 12V-Buchse für's Funkgerät) angeschlossen sind.

Der Minus-Pol der Batterie gehört mit ausreichendem Querschnitt direkt an die nächstliegende Stelle der Metallkonstruktion angeschlossen. Von diesem Punkt geht genau ein ausreichend dickes Kabel zur Minus-Sammelschiene, die im Idealfall an der selben Stelle, wie die Plus-Schiene mit den Sicherungen eingebaut ist und die dort keine direkte Verbindung zur Metallkonstruktion hat! Von dieser Schiene gehen die Minus-Leitungen einzeln direkt zu den über die Sicherungen versorgten Verbrauchern. Generell darf man sich Minus für irgendein Gerät nie einfach irgendwo von "Masse" holen, sondern immer über eine isolierte Leitung direkt von der Minus-Sammelschiene. Damit verhindert man Störspannungen, die z.B. das Funkgerät stören. (Stichwort zum googlen: Erdschleife)

Grüße, Peter

Edit: Missverständliche Formulierung repariert :)
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Beitrag von TDC » Di 23. Aug 2011, 12:36

Hmmhmmm, aha.

Also, danke ersma für die vielen Tips.

Ich muss vielleicht, bevor jetzt noch mehr Spekulatius aufkommt, die Sache noch genauer beschreiben.
Nur so nebenbei: Die Verkabelung habe ich nicht selbst verbrochen, die war so vorhanden als ich das Trike vor ein paar Jahren übernommen hab.

Peripherie:
Altes UPM-Cobra Trike, aus CFK-Rohren mit geklebten/verbolzten Alubeschlägen. Rotax 582 mit Laderegler auf Alu-Motorträger, schwingungsentkoppelt vom Rest des Trikes mit Silentblöcken (dadurch auch mehr oder weniger elektrisch isoliert) Es sind aber überall rund um Motor+Anlasser und Laderegler+Zündung Massebänder verschraubt.

Anlasser ist direkt mit einem fetten Kabel mit Minus der Batterie (vorne unter dem Zentralrohr) verbunden, Magnetschalter Anlasserseitig mit einem ebenso fetten Kabel mit Plus der Batterie.

Laderegler ist mit den fetten Kabeln des Anlassers verbunden (Plus und Minus), mit einer Sicherung in der "Plus" Leitung.


"Bordnetz" des Trikes:
Masse ist direkt mit der Batterie verbunden, Plus ist mit einem Kabel mit Schlüsselschalter (Unterbrecher) und Sicherung direkt mit der Batterie verbunden.

Am Bordnetz, also hinter dem Schlüsselschalter, hängen:

- Anzeige Wassertemperatur
- Anzeige Exhaust-Gas-Temp
- Pierburg Benzinpumpe mit eigenem Schalter (wird nur zum primen benutzt)
- Start-Taster (geht nur auf Plus bzw. Magnetschalter, wird natürlich nur zum Starten verwendet)
- Stromversorgung für Funke IC A20

Was jetzt genau mit dem Drehzahlmesser ist weiß ich nicht, aber ich vermute der hat die graue Leitung von der Zündung und Masse des Bordnetzes. (könnte das ein Fehler sein?)

Die Funke hab ich früher auch in anderen Trikes in vergleichbarer Weise angeschlossen, da hat es kein Problem gegeben. Da gab es allerdings auch noch keinen "Uhrenladen" im Cockpit.

Die Funke habe ich immer erst NACH dem Start des Motors angeschlossen und eingeschaltet.

Eins noch:
Ich glaube mich zu erinnern, daß auf dem IC A20 an der oberen Steckbuchse "13,6V DC"steht.
Das deutet doch darauf hin, das man schon mit einer typisch leicht instabilen Bordspannung wie man sie eben in so einem System hat, gerechnet hat?

Ich werde jedenfalls erstmal versuchen nur die Versorgung fürs Funkgerät zu verbessern. Kabel rausreißen und neu legen ist doch eher was für schlechtes Wetter.
Muss nur noch das nächste Wochenende kommen...

Grüße, TDC
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Beitrag von TDC » Di 4. Okt 2011, 19:53

Gut.

Für das letzte Wochenende musste ich, weil eine größere Tour geplant war, eine Lösung des Problems erzwingen.

Es war natürlich das berühmte stochern im Nebel, aber letztlich hatte quax2000 völlig recht:

Ich habe einfach zwei Litzen mit Anschlussringen versehen und direkt an die Batterie mit angeschraubt. Irgend ein Experte hat mich noch gewarnt, das nur anzuschließen wenn der Motor bereits läuft. OK, auch daran hab ich mich gehalten. Was soll ich sagen, es genügt bereits um einen einwandfrei funktionierenden Funk zu erhalten.

Mistekacke, das diese Experten aber auch immer Recht haben müssen :-)
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Beitrag von quax2000 » Mi 5. Okt 2011, 06:41

Die Funke sollte aus sein, wenn Du den Motor startest. Dafür hatte ich den Extra Schalter gedacht. Wenn der Anlasser eingeschaltet wird gibt es unter Umständen derbe Spannungsspitzen die nicht nur dem Funkgerät schaden können.
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homebuilder
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Bordnet-Entstörfilter Kurzschlußfest-Überlastungsgeschütz

Beitrag von homebuilder » Do 6. Okt 2011, 10:51

Hallo TDC :D

ganz einfach und mit Bild habe ich das so gemacht.
Knattern im Funk.

Bei Interesse einfach eine PN schicken :!:

Bild

Bordnetz - Entstörfilter
Kurzschlußfest - Überlastungsgeschützt

Ausgangsspannung= 12V
Ausgangsstrom= 3A

Anschlüsse:
Eingang </>12V = rot
Ausgang 12V = blau
Ground = schwarz

Einfach dazwischen bauen.
Ansonsten, so wie hier oben von quax2000 prima beschrieben.

Gruß
homebuilder :D
Nichts auf der Welt ist schwierig :wink: es sind unsere Gedanken, welche den Dingen diesen Anschein geben.
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