Hallo ilU, sehr richtig!120kg = weniger ist mehr!
Das auf meiner Seite in der Rubrik Selbstbau vorgestellte Konzept ist eine High-Tech-Konstruktion, die natürlich wenig zu tun hat mit einem kostenoptimierten Konzept für einen besonders preisgünstigen, eigenen Flieger, den sich fast jeder leisten kann.
Das Pflichtenheft dieses Kohle-Fliegers (in doppeltem Sinn) fordert:
- Viertaktmotor
- Landeklappen
- Gefedertes Fahrwerk
- Bremse
- Und da gehört natürlich auch ein anspruchvolles Rettungsgerät mit Rakete dazu.
Der Entwurf sollte u. a. auch allen Zweiflern zeigen, dass nach LTF-L trotz der Einschränkungen "vollwertige" Geräte im oberen Segment mit ansprechenden Flugleistungen gebaut werden können. Ekolot Elf und der Song liefern gerade als industrielle Fertigflieger dieser Art den bald käuflichen Beweis.
Der Stückzahl-Schwerpunkt der LTF-L Flieger wird aber wohl schon mittelfristig bei einfacheren Konstruktionen liegen.
Und bei den ganz besonders preisgünstigen Geräten und Bausätzen, um die es hier gerade geht, gilt zu 100 Prozent das Prinzip „Weniger ist mehr“, wie Du ganz richtig schreibst:
- Zweitakter sind die Antriebe der Wahl (Das aus meiner Feder, da staunst Du jetzt sicher .. )
- Landeklappen / Flaperons bringen – Motorsegler ausgenommen - nur Kosten, Gewicht und „Problemzonen“.
- Federung? Etwas federnde Fahrwerksstreben oder dicke Reifen sind luxuriös genug. Ganz ohne geht es auch.
- Ein einfaches Rettungsgerät wie das Charly ES-78 ist optimal – bei weniger als einem Drittel der Kosten von Raketensystemen.
- Bremsen sind bei einem echten Einfach-Flieger mit hohem Widerstand überflüssig wie ein Kropf – wenn das Gerät „artgerecht“ auf einem Grasplatz betrieben wird, der kein zu großes Gefälle hat.
(Randbemerkung für alle, die bisher nur schwerere UL oder E-Klasse bewegt haben und daher den letzten Punkt vielleicht für unverantwortlich halten: Ausprobieren! Schon nach wenigen Stunden empfindet man das bei den extremen Leichtgewichten mit minimaler Aufsetz-Geschwindigkeit und wenigen Metern Rollstrecke als total normal und denkt überhaupt nicht mehr daran.)
Um Dein Rechenbeispiel aufzunehmen: Rettung und Antrieb müssen daher bei etwa 30 PS nicht mehr als 4-5 Tsd kosten. Oder noch weniger, wenn man einen noch guten Gebrauchtmotor nimmt. Und mit den verbleibenden 5 bis 6 TSD lässt sich einiges an Plänen, Material oder sogar Bausatz-Gruppen kaufen.
Wenn sich sechs bis acht Interessenten aus dem Forum zusammentun würden, wäre sogar eine eigene Musterprüfung in Reichweite. Z.B. auf Basis eines modifizierten Quicksiver I Sprint. Mit Weitervermarktung der Rechte an beliebig viele weitere Fliegerfreunde, die sich irgendwann später mit dem Bauen anschließen wollen.
Ich finde das schade: Hier wurde schon so viel und intensiv über „Einfachstflieger“ gesprochen und nachgedacht. Aber es wurde dann sofort wieder still – wenn als nächster Schritt die gemeinsame Umsetzung hätte beginnen müssen. Obwohl jemand wie Abdul vielleicht die rechnerischen Nachweise sogar zum Freundschaftspreis ausarbeiten könnte.
Aber vielleicht wird das ja noch was. Es ist nie zu spät... ':D'
Gruß, Mike