Heutiges Urteil über den Absturz auf der A52

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tiniro01
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Heutiges Urteil über den Absturz auf der A52

Beitrag von tiniro01 » Do 12. Jul 2007, 14:27

Ist jetzt nicht meine Story, aber ich möchte das hier mal gegen meine sonstige Einstellung zur Diskussion stellen:

http://www.wdr.de/themen/panorama/unfal ... 0712.jhtml


Irgendwie haben alle nochmal Glück gehabt.
Die einen mehr (Bewährungsstrafe) die anderen weniger (schwere Verletzungen, aber überlebt).

Was mich jetzt nachdenklich stimmt, sind die Folgen, die dieses Urteil mit sich bringen wird.
Ganz klar hat der Pilot aus meiner Sicht seine Sorgfaltspflicht verletzt.

Aber was wird jetzt der nächste tun, dem unterwegs der Sprit ausgeht oder der wegen fehlender Wetterauskunft in eine Front hineinfliegt?

Die Maschine so lange oben halten wie es nur geht und darauf hoffen, das nichts passiert?
Oder doch lieber Sicherheitsaußenlandung mit der Gefahr gigantischen Papierkriegs und eines Prozesses mit solchem Ausgang?

Ich bin der Meinung, daß viele solche Situationen vermeidbar wären.
Nicht nur im Vorfeld, indem man sich an das Procedere hält, sondern gerade dann, wenn das Kind eigentlich schon im Brunnen liegt.
Wenn der Pilot aufgrund seiner Ausbildung und einer entsprechenden Gesetzgebung viel früher die Entscheidung für eine Sicherheitsaußenlandung trifft.
Und zwar noch dann, wenn noch was zu reißen ist.

Mir ist allerdings auch klar, daß eine Liberalisierung zu wesentlich laxerem Umgang mit der Flugvorbereitung führen kann.

Was also tun? :neutral:
Gruß Gert
Traumflug
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Beitrag von Traumflug » Do 12. Jul 2007, 16:16

Der entsprechende Bericht der BFU ist wohl der hier:

http://tinyurl.com/2mue8e

Demnach war der Pilot schon im langen Endteil auf den Zielflugplatz und hat, als der Sprit ausging, die bevorstehende Notlandung gemeldet.

Ich glaube, dass er in dem Moment, in dem die Motoren stehen geblieben sind, nicht mehr viel tun konnte. Das Gebiet ist dicht besiedelt, da stand möglicherweise auch kein Acker für die Notlandung zur Verfügung.

Vielleicht könnte man einen Kraftstoffhahn mit Reserveschaltung, ähnlich dem eines Motorrads, einbauen. Doch dann wird so ein ohnehin schon komplexes Flugzeug noch aufwendiger und bevor es so ein Schalter Sinn macht, muss man ja auch erst mal die Kraftstoffanzeige ignorieren.

So weit darf es einfach nicht kommen. Bevor der Sprit ausgeht macht man besser eine Zwischenlandung, auch wenn man dann erst mal zum Bankautomaten laufen muss (siehe letzter Abschnitt des BFU-Berichts). Zwischenlandungen aus Sicherheitsgründen sind weder verboten noch Bürokratiepflichtig.

Schlaue Worte, ich weiss. Hinterher ist man immer schlauer.


Markus
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