Ab heute Pilot?

Problemschilderungen, Ausfälle, Missgeschicke etc......

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dsommerfeld
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Ab heute Pilot?

Beitrag von dsommerfeld » So 13. Jun 2010, 15:53

Hallo Ihr lieben,

heute morgen haben meine Frau und ich uns entschieden einen Trip nach Borkum zu machen. Als alternative war noch das Meeting in Höxter im Programm.
Ich habe jetzt über Monate den Flieger restauriert und der 582 hat auch ein Refresh bekommen.

Eigentlich lief alles wie geplant und mit 5600 RPM sind wir dann bei Coesfeld gewesen als ich dann bemerkt habe das ich noch mit 5200 drehe. EGT und Temperatur zeigten keine erhöhten Werte.

Ein Nachregulieren half auch nicht, die Drehzahl sank laaangsam einfach weiter ab und so führte der Weg nur nach unten.
In einem jungen Maisfeld sind wir dann sicher gelandet. Dank der Tundra's verlief der Teil problemlos. Weder wir noch der Flieger haben was davon getragen. Jetzt stehe ich in der Scheune des Bauerns und werde sehen das ich morgen das Flugzeug wieder abholen.

Ich freue mich das der Flieger auch in diesen Situation perfekt zu handeln ist. Ich möchte nicht wissen welche Modelle sich im Sandboden überschlagen hätten. Das neue Bugrad konnte ich bis fast zum Stillstand oben halten.

Die Sache mit dem Motor liegt mir da sehr im Magen. Ich habe da recht rein investiert. Zylinder aussschleifen und neue Kolben waren die spitze des Eisbergs. Soll ich versuchen den Motor erneut wieder fit zu bekommen oder auf einen neuen setzen? Ich bin mir nicht sicher was die richtige Antwort ist.
Was würdet Ihr machen?
LG
Dirk
Abdul
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Beitrag von Abdul » So 13. Jun 2010, 17:54

Sprit ist ja wahrscheinlich im Tank. Kommt der auch in genügender Menge beim Motor an oder sitzt da irgendwo ein "Elefant".
Bei einem Hirth 2703 hatte ich mal ein ähnliches Verhalten. Da war die Membran von der Benzinpumpe hart geworden und bei großem Durst kam die Pumpe mit dem Liefern nicht nach.

Bevor Du an einen neuen Motor denkst, überprüfe erst mal solche Möglichkeiten. (Pumpe kostet weniger als Motor!)


Michael

Die besten Notlandungen sind die, bei denen man aus dem Flieger aussteigt und sich mächtig darüber ärgert, daß der Flug nicht bis zum Ziel geführt hat!
Abdul
Der mit einem Affen im Sunny fliegt und ansonsten in ärztlichen Kreisen als durchaus heilungsfähig gilt
Stephan
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Beitrag von Stephan » Mo 14. Jun 2010, 14:28

Das beste was Du jetzt gelernt hast ist die Tatsache dass Du tatsächlich auch woanders als auf einem Flugplatz landen kannst. Das nächste Mal fällt Dir diese Entscheidung noch viel leichter.
Zum Motor. Auf jeden Fall erstmal wie Abdul schon sagte nach der Spritversorgung schauen. Zufälligerweise die Tankbelüftung irgendwo abgeklemmt? Nimm jemanden mit der was davon versteht. Das kann tatsächlich viel billiger werden als gleich den Motor rauszuschmeissen.
Und Glückwunsch zur geglückten Landung.

Gruss Stephan
Lässt sich niemals durch den Amtsschimmel vom Himmel holen...
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tiniro01
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Beitrag von tiniro01 » Mo 14. Jun 2010, 15:18

Glück gehabt.

Such den Fehler, wenn der Motor ansonsten überholt ist.
Ein neuer Motor garantiert Dir nämlich auch nichts.
Gruß Gert
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ColaBear
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Beitrag von ColaBear » Mo 14. Jun 2010, 15:49

Tach.

Saubere Landungen erfreuen doch stets das Herz! Sehr erfreulich, dass alles gut gegangen ist.

Ich habe - daran sei erinnert - weder viel Erfahrung noch viel Ahnung. Aber hätten nicht, wenn denn Probleme in der Spritversorgung die Ursache wären, die EGTs hochschnellen müssen?

Trotzdem natürlich erstmal intensiv nach solchen Sachen forschen, bevor man den Motor abschreibt.

Kerzenbild undsoweiter wären sicherlich interessant ...

Gruß
ColaBear
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Cobra Uwe
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Re: Ab heute Pilot?

Beitrag von Cobra Uwe » Di 15. Jun 2010, 00:23

dsommerfeld hat geschrieben:
Eigentlich lief alles wie geplant und mit 5600 RPM sind wir dann bei Coesfeld gewesen als ich dann bemerkt habe das ich noch mit 5200 drehe. EGT und Temperatur zeigten keine erhöhten Werte.

Ein Nachregulieren half auch nicht, die Drehzahl sank laaangsam einfach weiter ab und so führte der Weg nur nach unten.

LG
Dirk
Auch von mir erst einmal Lob an die gelungene Landung und das Du dabei ja einen scheibar kühlen Kopf behalten hast.
Wenn die EGT`s im normalen Bereich sind gibt es soviele Möglichkeiten nicht.
Ist der Gaszug vielleicht in der Hülle durcherutscht und macht die Schieber nicht ganz auf?
Wie ist die Kerzenfarbe? Sind beide gleichfarben? Was für eine Farbe haben denn die Kerzen? Läuft der Motor auf beiden Zündkreisen gleichmäßig?
Hat der Motor eine gleiche Kompression?
Kannst Du die Kolben durch den Auspuffschlitz überprüfen?

Fragen über Fragen.

UWE
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dsommerfeld
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Beitrag von dsommerfeld » Di 15. Jun 2010, 04:50

Hallo ,

erst einmal vielen Dank für den vielen Zuspruch. Ich habe immer noch ein komisches Gefühl im Körper und sehe die Fliegerei etwas gespalten entgegen.

Ich werde das Flugzeug heute holen und dann kann ich mich auf der Suche nach den Ursachen machen. Updates werden folgen.

Dirk
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Gorden
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Beitrag von Gorden » Di 15. Jun 2010, 05:41

Hallo Dirk!

So unschön die ganze Sache auch ist - meine Glückwünsche zur gelungenen Landung!

Gib dem Flieger noch eine Chance, wäre doch Schade nach der ganzen Arbeit die du reingesteckt hast!

Viel Erfolg und Kopf hoch!

LG,
Gorden
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dsommerfeld
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Beitrag von dsommerfeld » Di 15. Jun 2010, 08:34

Hallo Gorden,

vielen Dank. Erinnerst Du dich noch an die Frage nach dem Bugrad ohne große Last? Ich denke das war ein wichtiger Bestandteil der erfolgreichen Landung. Der Untergrund war so Sandig wie ein Spargelfeld und ich konnte das Rad fast bist zum Stillstand in der Luft halten. Das Langsame rollen zur Piste ist wirklich gewöhnungsbedürftig, aber sobald der Flieger angeströmt wird hat man 100% Kontrolle. Ich habe mittlerweile Kontakt zu dem Erbauer und der sagte das er das Rad praktisch nur zum Parken brauchte. Ich verstehe das nun. Die beiden Tundras haben mich Kerzengerade abrollen lassen, wobei der Sand gut gebremst hat. ca 30 - 40 Meter bis zum Stillstand.

LG

Dirk
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dsommerfeld
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Beitrag von dsommerfeld » Di 15. Jun 2010, 19:22

So,

ich habe den Flieger wieder im Hanger stehen. Der Bauer hat seine Scheune wieder für sich.
Ich bin jetzt in Kontakt mit Rüdiger, der sicher Licht ins dunkle bringen wird.
Ihm habe ich ein paar Bilder schon per Mail gesendet die ich auch hier für die Nachwelt hinterlasse.
Ich habe die Cowling unten gehabt und die Filter etc sahen gut aus.


Dirk
Zuletzt geändert von dsommerfeld am Do 29. Jul 2010, 07:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von dsommerfeld » Sa 19. Jun 2010, 14:24

Tag der Öffnung,

ich habe den 582 heute geöffnet.

Die Kolben hatten keinen Seitlichen Fresser im Zylinderkopf.
Der hintere Zlylinder und Kolben sind im Top Zustand und auch leicht angebräunt.

Nun kommt das große aber. Im vorderen Zylinder ist der Kolben oben komplett durch, teile des Materials finden sich an den Rändern im Zylinderkopf wieder. Da scheint sogar die Sonne durch, was die nicht vorhandene Kompression erklärt. Der Kolben ist auch nicht leicht braun sondern sind rund herum einfach recht neu aus, was er auch war. Die Kerzen waren richtig platt. Eine sogar verschmolzen das kein Funke entstehen konnte.

Dein Teil kann man also neu machen. Nur was ist die Ursache? Wie kann es sein das einer perfekt läuft und der andere so einen Schaden nimmt?

Werde mal mit Rüdiger reden was er meint was es sein könnte. Das muss ich nun auch noch irgendwie verstehen.


Dirk
Zuletzt geändert von dsommerfeld am Do 29. Jul 2010, 07:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Cobra Uwe » Sa 19. Jun 2010, 18:57

Hallo Dirk,

der Kolben ist nicht nur oben auf dem Dom beschädigt sondern auch seitlich an den Rändern. Das Kolbenhemd brennt einfach weg.
Die Art der Beschädigung kenne ich von dem Viertakter beim das durch Klingel ervorgerufen wird. Ein unkontrollierte Verbrennung die durch minderwertiges Benzin hervorgerufen werden kann.
Ein weiterer Grund könnte der Zündzeitpunkt sein, was man bei Deiner elektronischen Zündung ausschließen kann. Dann bleibt da noch die Ölkohle welche sich im Zylinder / am Kopf so aufheizen kann das zu solch einer unkontrollierten Verbrennung kommen kann.
Zu mager kann eigentlich nicht sein wenn Deine Ansauggummis in Ordnung sind und die Hauptdüse durch nichts blockiert wurde. Die NAdel im Vergaser sollte auch noch an der korrekten Position sein und nicht durch "irgendwas" runtergerutscht sein.
Neuer Zylinder, neues Benzin, beide Köpfe saubermachen...... und weiter gehts.
Oder auf Viertakter umrüsten :wink:

UWE
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dsommerfeld
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Beitrag von dsommerfeld » So 20. Jun 2010, 02:48

Hallo Uwe,

der Kolben ist 4.5 Stunden alt!!! Das schliesst Kohlenbildung aus.
Getankt war frisch Super Plus vom Platz. Öl war Castrol R2T. Also alles bestens. Ich vermute jetzt auch das der eine Zylinder anders mit Kraftstoff versorgt wurde?

Dirk
Wolfgang Kehl
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Beitrag von Wolfgang Kehl » So 20. Jun 2010, 05:29

Hallo Dirk,

verwndest Du original Rotaxkolben oder Andere?

Gruß

Wolfgang :D
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Beitrag von dsommerfeld » So 20. Jun 2010, 07:00

Hi Wolfgang,

auf anraten von Rüdiger sind das aus einem Stück geschmiedete mit Edelstahlringen, die von der Qualität eigentlich besser sein sollen.

Dirk
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