Perry Rhodan und Low and Slow

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busbumde
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Beitrag von busbumde » Di 6. Nov 2007, 13:21

So, da ich ja eigentlich nicht mal an ein Crabcraft denken darf, so viel muß ich noch erledigen, habe ich es mir einfach gemacht und schnell einen Entwurf durchgezeichnet, gefaltet für rechts links ... und fertig.

Bild

Die Umrissform ähnlet langsam in der Flächenverteilung einer Haifischflosse, deren Verteilung angenähert eliptisch ist - allerdings mit Pfeilung. Die Profilschnitte sind jetzt einzelne rautenförmige Gebilde, deren Seitenansicht den "untigen" Rumpf erzeugen. Schränkung außen 5 Grad, versuchsweise. Die Klappen hinten muß man nicht ernst nehmen in ihrer Vielfalt.

Geblieben ist meine Absicht, mit einem Klettergerüst statt mit Profilbasteleien auszukommen. Tatsächlich haben solche Rautenprofile, die dünn für Überschallflüge und aus anderen Gründen eingesetzt werden, auch schon bei Modellen grauer Vorzeit ganz gut funktioniert. Sie erzeugen halt sehr ortsstabilen Auftrieb. Die höchste Kante liegt bei dem Crabcraft auf der Oberseite bei 34% Profiltiefe, die Kante ist als Linie eingezeichnet. Unten liegt sie weiter hinten.

Wie kommt man nun dazu, es so zu skizzieren, das Crabcraft? Nun, ich habe sehr viele Seiten im Internet zu Profilen und Flugzeugen und Modellen und genausoviele zu Tieren, Auftrieb und anderem mehr gesichtet und alles zusammen in die Obhut meines Biocomputers namens Gehirn gegeben, der daraus dann eine Idee gemacht hat, die von allen Einsichten ein wenig beinhaltet - und von der ich hoffe, daß sie funktioniert.

Klar, man schaut hin, sieht diese Profilklötze und sagt nein, das geht nicht. Aber es gibt eben noch eine Welt der geringen Flächenbelastungsflugzeuge hinter den Epplers, Wortmanns und Clarks (Profileure), eine unentdeckte, im Heck hohlgeschnittene Welt. Und ich glaube, daß solch ein Körper, bei dem man als Ameise vom Prop kommend über eine Art Kraterrand schaut, nicht nur Auftrieb, sondern auch ein in sich stimmiges Abwindfeld erzeugt, was vielleicht wichtiger ist.

Schaun wir mal, bis ich ein leichtes, bespanntes Modell gebastelt habe. Aber wie gesagt: Wir stehen vor einem Umzug, Verkauf, Kauf und anderem mehr - da ist wenig Zeit für Crabcrafts und deren hübsche Töchter.

Gott zum Gruße

Dieter
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erkki67
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Beitrag von erkki67 » Di 6. Nov 2007, 18:54

He Dieter, wenn's Dich nicht gäbe, müsste man dich einfach erfinden....

:grin:

Gruss Erkki
Sit on top :mrgreen:
busbumde
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Beitrag von busbumde » Di 6. Nov 2007, 22:30

...ja.ja, ich weiß ja, daß mich mit solchen Ansichten kein Mensch mehr ernst nimmt.
Traumflug
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Beitrag von Traumflug » Mi 7. Nov 2007, 07:56

> ich weiß ja, daß mich mit solchen Ansichten kein Mensch mehr ernst nimmt.

Manchmal bin ich nicht ganz sicher, ob ich ein Mensch bin, aber ernst nehmen tue ich Dich auf jeden Fall.


Markus
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Beitrag von busbumde » Mi 7. Nov 2007, 08:11

<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
Manchmal bin ich nicht ganz sicher, ob ich ein Mensch bin, aber ernst nehmen tue ich Dich auf jeden Fall.
</tr></td></table>


Das ist tapfer von einem Ing.! Danke - Balsam! Schau'n wir mal, was ein hangtaugliches Modell bringt.

Gruß Dieter
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Alles so schön bunt hier...

Beitrag von busbumde » Do 8. Nov 2007, 17:07

...aber mit dieser Farbübersättigung fallen meine Uhu-Kleckse weniger auf.

Bild

Konnte es nicht lassen, am späteren Nachmittag doch noch die Oberseite des weiter oben stehenden Entwurfs in Pappe nachzubilden, den Schwerpunkt herzustellen und es zu werfen. Es fliegt rund 3 m geradeaus, dann halber Vorwärtlooping, dann stabiler Rückenflug.

Das ist ok so, denn am Anfang fliegt es mit etwas Anstellwinkel und Auftrieb von der Oberseite, dann läßt die Fahrt nach, die Nase geht nach unten und dann entsteht an der nun negativ angeströmten scharfen Nase ein Abtrieb. Man kann es auch gleich auf dem Rücken fliegen lassen, dann bleibt es in dieser Lage.

Also bastel ich irgendwann einmal eine Unterseite dran, die den scharfen Winkel an der Nase entschärft und im vorderen Bereich etwas newtonschen Auftrieb liefert. Prinzip Wasserski. Dann sollte der Außenloop sofort verschwinden und das Ding geradeaus weiterfliegen. Mit rund 25 cm Spannweite gibt das und in dieser Ausführung allerdings keinerlei Aufschluß über zu erwartende Gleitwinkel. Es fliegt dann halt nur stabil, mehr nicht.

Ich wollte zudem auch wissen, wie schnell man so was "schmutzig" basteln kann. 2,5 Stunden habe ich gebraucht, beplankt, nicht abgewickelt, weil ich immer noch keine Software habe, die das kann. Ober besser gesagt: Weil ich immer noch keine Großhirn habe, welches das schneller kann als meine kleinhirngesteuerten Hände eine Schere bedienen können. (Nicht ganz ernst, das mit den Hirnen.)

Soweit zu dem obigen Farbklecks.
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Beitrag von buesi » Do 8. Nov 2007, 17:33

Hallo zusammen,

ich finde den Ansatz sehr interessant, aber gab es nicht schon mal so was ähnliches (Delta-Dart)?

Wir hatten mal einen Schleudersegler mit im Programm der absolut super flog. Gibt es z.B. noch bei Conrad Elektronik für 4,99 EUR und heißt "GEMINI" von Günthers Flugspiele. Evtl. könnt Ihr ja dieses Profil irrgendwie umsetzen oder kopieren?!?

http://www.conrad.de/Haushalt-Gesundhei ... gemini.sap

Grüße Silvio.
herzliche Fliegergrüße aus Magdeburg (EDBM)Silvio
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Beitrag von Traumflug » Do 8. Nov 2007, 18:17

> 2,5 Stunden habe ich gebraucht, beplankt, nicht abgewickelt,
> weil ich immer noch keine Software habe, die das kann.

Mit Software brauchst Du sicher länger. Der Vorteil von CAD ist nicht, Zeichnungen schneller zu Papier zu bringen, sondern Betrachtungen und Berechnungen zu erlauben und Änderungen zu vereinfachen. Braucht man das nicht, ist man mit Stift und Papier immer schneller.


Markus
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Beitrag von busbumde » Do 8. Nov 2007, 21:43

Den Delta-Dart vor Klaus Richter kannte ich gut, war ein anderes System mit üblichen Profilen.

Der Schleuderflieger erinnert vom Profil an den Geniestreich von Rochelt beim Berblinger Preis 1987? Da kam er statt mit dem "Gefährt" des Schneiders von Ulm, vergleichbar zwei größeren und flacheren Regenschirmen nebeneinender, mit einer "schneiderig angemalten" großen Platte, die vorne rundum ein Wulstprofil aufwies. So, mit diesem Beschiss, ließ sich der Preis gewinnen und über den Fluss fliegen. Genial gleichwohl.

Das Ding flog dann auch vom Tegelberg und der Kamermann, der sich im Doppelsitzerdrachen überlegen fühlte, sank viel schneller mit seinem Hochleister als der rocheltsche "Schneider von Ulm", mit geringer Flächenbelastung. Hätte auch niemand geglaubt, daß eine flache Platte mit einem Profil nur die ersten 20% so gut fliegt.

Mein Scanner will nicht, daher jetzt leider keine Skizze, aber ich habe es versucht, immerhin. Blöder Scanner.

Dieter
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Beitrag von busbumde » Fr 9. Nov 2007, 08:54

http://www.dglr.de/foren/viewtopic.php?f=1&t=79&p=737

Ein link, der eher was für Physiker ist, weil sich hier ein paar leute noch einmal mit der Frage der Entstehung von Auftrieb beschäftigen, einer darauf hinweist, daß es in der Aerodynamik Annahmen gibt, die sich nur in der Formel und im Ergebnis, nicht aber im grundsätzlichen Geschehen als richtig erweisen und so fort. Es endet mit der Nachrechnung, daß ein Airbus seinen Auftrieb im Reiseflug bei gleicher Fläche auch durch eine ebene Platte erhalten könnte (nur daß die, einen größeren Widerstand besitzt).

Eine Diskussion, die mich in drei Ansichten bestätigt:

Man darf nicht immer (aber oft) vom Windkanal auf ein frei fliegendes Flugzeug schließen, weil im Windkanal eine Strömung herrscht, die das Ergebnis eines energetischen Gefälles ist. Ein solches liegt in ruhender Luft und fliegendem Flugzeug nicht vor. Da hat man Fahrtwind.

Man darf auch nicht immer davon ausgehen, daß Luft um ein Flugzeug strömt wie im Windkanal, in ruhender Luft verdrängt ein Flugzeug Luft und der umgebende Luftrdruck unterstützt ein Anliegen an die Kontur bis zu einem gewissen Grad.

Auftrieb beruht auf Coandaeffekt und Abwärtsbeschleunigung der Luft und nicht auf Bernoulli, der nur anwendbar ist, wenn eine vorhandene Strömung bestrachtet wird. Ein Flugzeug in ruhiger Luft durcheilt aber keine vorhandene Strömung und es erzeugt auch kein dem gleiches Phänomen.

Fazit: Man darf, ja man sollte sogar Pappmodelle in die Luft schmeißen, um Irrtümern aus dem Windkanal zu entgehen. Pappmodelle, deren Oberseite bei mir, wie ich seit gestern weiß, ein wenig an das von Einstein einmal erfundene Profil erinnert. Jetzt braucht es als nur noch einen passenden Newton-Auftrieb für die Unteseite, und die beiden größten Physiker unserer Zeit haben sich in meinem Pappmodell vereint. :grin:

Hat das jemand verstanden? Vermutlich nein, macht aber nix. Fliegen tun die meisten Flugzeuge trotzdem...

Sorry für diesen Beitrag, mußte aber sein...

Gruß Dieter
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Beitrag von busbumde » Fr 9. Nov 2007, 14:15

So, eines der liebenswerten Mitglieder dieses Forums schrieb mir, mein Stil sei ok, Inhalte wohl auch, obwohl er nur die Hälfte verstehe, und Bilder wären immer gut. Mein Scanner geht wieder, eine Skizze habe ich gerade hingepinnt, hier also nun eine Erklärung mit Bild.

Bild

Es geht mir ganz generell um die Frage, wie man mit Flugzeugen oder Flügeln Auftrieb erzeugen kann, uns speziell, wie das bei einem Crabcraft geschehen könnte, daß keine üblichen Profile aufweist, sondern gerade Stäbe als Konstruktionselemente innen hat und für die Luft außen nur eine Art umlaufenden "Kraterrand" auf der Oberseite. (Schwarz blaue Skizze weiter oben) .

Wie will man da zu Auftrieb kommen? Jetzt geht es los:

Freihand schnell hingezeichnet sieht man in der obigen hellen Skizze, wie Freund Rochelt beim Berblinger Preis (Schneider von Ulm Nachbau = Nachbau von zwei flachen benachbarten "Regenschirmen") das Problem des Auftriebs löste. Er nahm gar keine "Regenschirme", sondern nur deren Umriss, ausgeschnitten aus einer ebenen Platte, malte die dann so an, als waren da tatsächlich zwei Regenschirme (optische Illusion) und setzte vorne ein Profil auf diese ebene Platte. Seinen Sohn hing er unter das Ganze wie in einem Drachen.

So verlieh er mit einem Geniestreich der ebenen Platte stabilen Auftrieb bei wenig Widerstand. Genau genommen ersetzte er einen hinter Kante der Platte auftretenden Rotor, der eine unsichtbare Profilform vorgibt, durch ein festes Profil, was Widerstand sparte und das Risiko minimierte, daß der Wirbel platzt und sich der Auftrieb schlagartig reduziert.

Eine schöne Möglichkeit, gezielt Auftrieb zu erzeugen <span style="font-size:12pt"> und </span> eine geringe Flächenbelastung zu haben, ohne ein riesiges, tiefes Profil verwenden zu müssen. Über so gebaute Flügel gibt es aber praktisch keine Literatur und ich fürchte, Rochelts Idee ist in 5 Jahren keinem mehr bekannt. Deshalb muß sie hier an erster Stelle stehen - Verneigung.

Unter der Skizze von Rochelt ist eine andere Skizze aus dem Kopf gezeichnet, die kaum jemand kennt: das Einstein-Profil. Ja, auch da hat sich der gute Mann Gedanken gemacht, doch das Profil tauge nicht, sagte man damals schnell. Und Einstein selbst sagte das dann auch. Dadrunter habe ich aber ein Hochauftriebsprofil eingezeichnet, wie man es 1975 mit Hern Liebeck errechnete, Cl (Auftriebsbeiwert) immerhin 2,2 (üblich 1,4), Gleitzahl irgendwo unter 100, allerdings arge bauliche Probleme und nur eingeschränkt gut nutzbarer Anstellwinkelbereich.

So weit war Einstein davon aber nicht weg, "sein" hohler Rücken taucht da wieder auf, obwohl man sagen muß, daß bei solchen Profilen schon kleine Unterschiede drastische Wirkungen haben können. Deshalb sehe ich das hier auch nur annähernd qualitativ - augenscheinlich, wenn man so will.

Halten wir jedoch fest: Auftrieb kann auch mit einem dachartigen Profil "mit Knick in der Mitte" erzeugt werden - und sogar ein guter, widerstandsarmer Auftrieb.

Und dadrunter ist die ebene Platte. Sie erzeugt auf der Unterseite einen newtonschen Auftrieb, da sie einfach nur die Strömung umlenkt und dadurch das actio/reactio-Gesetz ins Spiel bringt. Wie Wasserski, auch mit einem ähnlichen Nachlauf=Wirbelbildung. Auf der Oberseite erzeugt eine solche ebene Platte ebenfalls Auftrieb, doch der ist hier mal unwichtig, wie man gleich sehen wird.

Und unter der Platte ist nun - leider übertrieben dick von mir skizziert - ein Schnitt durch das Crabcraft. Und jetzt die Überlegung. Zunächst für die Oberseite des Crabcraft:

Wenn man so will, dann stellt der für das gesamte Flugzeug betrachtete hohle Rücken des Crabcraft hinter dem steilen, geraden Einlauf eine sehr ähnliche Oberseite dar, wie das Einsteinprofil. Nur glaube ich, daß man hier den gesamten Körper und nicht nur einzelne Schnitte wie bei einem Flügel betrachten muß.

Für die Unterseite wäre nun ein immer wirksamer, weil nicht von der Aerodynamik, sondern nur von Mechanikgesetzen abhängiger Auftrieb schön, um den im Beitrag zuvor beschriebenen Außenloopingsicher zu verhindern. Also eine ebene Platte a la Newton, aber ohne Oberseite, denn das ist bei dieser getrennten Betrachtung von oben und unten ja die Innenseite des Crabcraft. Die Frage ist nur: Wie geht es dann hinter dieser "Platte" weiter? Deshalb auch das "?"

Schließe ich das ganze zu einem Rautenprofil, könnte man Gefahr laufen, daß sich das Ding für ganz bestimmte Anstellwinkel doch auf den Rücken dreht, "weil die Unterseite behauptet, den besseren Auftrieb zu erzeugen und deshalb oben liegen zu müssen". Na ja, sehen wir mal, was da noch lauert.

Fortsetzung folgt sofort:
busbumde
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Beitrag von busbumde » Fr 9. Nov 2007, 14:46

Fortsetzung von vorhergehendem Schrieb:

Wichtig war mir hier aber eigentlich nur folgendes:

Man möge verstehen, daß nicht nur die üblichen Profile und Flügel zu etwas gut Fliegbarem führen können, sondern auch Gedanken, die berücksichtigen, daß die Theorien der Aerodynamik aus einer frühen Mathematik geboren sind und deshalb ganz bestimmte Anschauungen im Gefolge haben, die zu dieser Mathematik passen. Gebundene Wirbel, abgehende Wirbel, elektromechanische Analogien und anderes.

Ob diese Theorien, geboren aus einer Mathematik, mit der man die Ergebnisse des Fliegens richtig vorhersagen kann, die Wirklichkeit beschreiben, ob man also wirklich von Bernoulli, von gebundenen und freien Wirbeln als deren Folge und anderem ausgehen darf, das ist eine ganz andere Sache, weswegen für mich (!!!mich!!!) andere Anschauungen, auch meine zu Einstein oben und Newton unten, zulässig sind.

Und nun noch ein hübsches Beispiel, wie ich das meine mit Theorien, die eine funktionierende Mathematik als Beweis ihrer Richtigkeit mitbringen, aber dennoch Fehler aufweisen. Das erste Kapitels meines Buches zur Welt beginnt damit:

Man stelle ich vor, die Menschen hätten schon lange Flugzeuge, vielleicht mit Dampfstrahlkondensationsantrieb, und die Menschen stellten nun fest, daß die schönen neuen Flugzeuge mit zunehmender Höhe immer schlechter steigen, dafür aber auch ein wenig schneller fliegen - dort oben. Frage also: Warum ist das so?

Mathematisch könnte man zu diesem Ergebnis aus der Realität auch dadurch gelangen, daß man annimmt, daß für fliegende Objekte die Anziehungskraft mit der Höhe immer größer wird. Dann kann man irgendwann kaum noch steigen. Und schneller könnte man da oben auch sein, weil diese inverse Kraft für fliegenden Objekte diese samt Insassen etwas schrumpfen läßt - weniger Reibung. Mit einem solchen mathematischen Ansatz könnte man Leistung der Flugzeuge mit der Flughöhe einwandfrei voraussagen - immer wieder.

Womit vieles dafür spräche, daß es in Wirklichkeit auch so ist, wie es die Mathematik besagt.

Übersehen würde man natürlich, daß diese Effekte auf einer mit der höhe abnehmenden Luftdichte und eben nicht auf Schrumpfung etc. beruhen. Die Wahrheit der Wirklichkeit wird also unerkannt durch eine Annahme des Menschen - Sonderanziehungskraft für fliegende Objekte und eine Schrumpfung - ersetzt, die die Ergebnisse der Realität richtig voraussagt, obwohl die Annahmen selbst grottenfalsch sind.

Im Buch bringe ich dieses Beispiel, um provokativ zu zeigen, daß Einsteins Mathematik zu Raum und Zeit sicher in sich richtig ist und gut funktioniert, deshalb aber nicht notwendig die Wirklichkeit beschreiben muß - also langsamer ablaufende Zeit, schrumpfende Körper etc. Funktionalität der Mathematik und Realität sind zwei paar Schuhe.

Und genauso könnte es auch mit den derzeit gehandelten Theorien zum Auftrieb sein. So alt wie Einsteins Theirien. Möglicherweise ist alles nur Newton und Coanda (eine Beobachtung, nach der eine Flüssigkeit oder auch ein Gas einem Körper solange folgt, bis die Zentrifgalbeschleunigung das Gas/ die Flüssigkeit abhebt. Bierflasche, gefüllt, quer in einen ruhigen kalten Wasserstrahl halten, beobachten, dann erst erkenntnisreich kühl trinken).

So kommt es also, daß ich keine Angst habe, mir auch andere Auftriebe auszudenken, zusammengesetzte aus Coanda und Newton oder auch aus Einstein und Newton.

Ich hoffe, jetzt war ich verständlicher.

Gruß Dieter

P.s. Wenn das Crabcraft kein UL werden kann, bastele ich es aus Plastilin mit seinen schönen Kanten, härte es im Backofen, schleife es flunderglattauf den planen Flächen, lackiere es technikglänzend grau, schreibe "Thinktank Inc." auf die Unterseite und trage das Ganze nach Garching zum Bauhaus-Luftfahrt, http://www.bauhaus-luftfahrt.de. Dort behaupte ich dann, was man in den USA und in Delft als blended wing body kreiert (Mischung aus plattgetretenem Rumpf ohne Leitwerk und Nurflügel) können wir Deutschen besser. Wir müssen eben nur mehr an Einstein denken und mehr kantiges Profil zeigen :grin:

Na ja, vielleicht mache ich das besser doch nicht. Die haben schon genug Eingaben von Verrückten...
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Beitrag von aeroklaus » Fr 9. Nov 2007, 16:13

Hallo Dieter,


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
busbumde schrieb am 09.11.2007 09:54 Uhr:
Hat das jemand verstanden? Vermutlich nein, macht aber nix. Fliegen tun die meisten Flugzeuge trotzdem...

Sorry für diesen Beitrag, mußte aber sein...

</tr></td></table>


Nix sorry, hochinteressant!

Ich habe mittlerweile dreimal gelernt (Gleitsegel A, Gleitsegel B und UL-Ausbildung), dass 2/3 des Auftriebs durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Luftteilchen an Profilober- und Unterseite und durch den daraus resultierenden Unter/Überdruck entsteht, und habe es nie so richtig glauben können.
Denn woher weiss das Luftteilchen an der Oberseite, dass es zum gleichen Zeitpunkt am Profilende ankommen soll wie das Luftteilchen auf der Unterseite, wenn sie doch beide bei ruhender Luft gar keine Geschwindigkeit hatten? Nur weil zufällig ein Profil vorbeifliegt?
Und wie funktioniert dann eigentlich ein symmetrisches Profil?


<table width="90%" cellspacing="1" cellpadding="3" border="0" align="center"><tr> <td><span class="genmed">Zitat:</span></td></tr><tr><td class="quote">
busbumde schrieb am 09.11.2007 09:54 Uhr:
http://www.dglr.de/foren/viewtopic.php?f=1&t=79&p=737
Ein link, der eher was für Physiker ist, weil sich hier ein paar leute noch einmal mit der Frage der Entstehung von Auftrieb beschäftigen

</tr></td></table>


hier noch ein schöner Link, den Du wahrscheiblich eh schon kennst:
http://www.grc.nasa.gov/WWW/K-12/airplane/wrong1.html


Grüsse Klaus
Neues Motorschirmforum: http://www.ppgforum.de! Bitte weitererzählen!

Low and slow!!
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Beitrag von Traumflug » Fr 9. Nov 2007, 18:47

> Ich habe mittlerweile dreimal gelernt (Gleitsegel A, Gleitsegel B und
> UL-Ausbildung), dass 2/3 des Auftriebs durch die unterschiedlichen
> Geschwindigkeiten der Luftteilchen an Profilober- und Unterseite
> und durch den daraus resultierenden Unter/Überdruck entsteht

Schlussfolgerung daraus wäre, dass man für eine Erhöhung des Auftriebs den Flügel auf der Oberseite aufblasen müsste. Dies ist bekanntlich nicht notwendig :-)

Der Anteil des Bernoulli-Effekts liegt wohl deutlich unter 5%.


Markus
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Beitrag von busbumde » Fr 9. Nov 2007, 23:10

Nö, Klaus, den link kannte ich nicht, aber es ist schon interessant, daß nach 80 Jahren Lehrgeschichte immer mehr Zweifel an der Lehre von Luftteilchen aufkommen, die sich an der Hinterkante verabredet haben. Und noch interessanter ist, daß sich ausgemachte Experten darüber streiten, wie Auftrieb ursächlich (nicht mathematisch) überhaupt entsteht, wobei gleichzeitig "tausend" Verkehrsflugzeuge aufgrund von Auftrieb Menschen von A nach B und nur - prozentual gesehen - kaum messbar oft in den Tod befördern. Das ist wirklich sehr erstaunlich.

Oder auch nicht. Schließlich rechnen alle mit Kräften, ohne sich auch nur ein einziges Mal darüber klar zu werden, daß Kraft nichts anderes als eine Größe mit Richtung und Betrag ist, die der Mensch für sich angenommen, erfunden hat, um die Veränderungen seiner Umwelt auf eine mögliche, aber im Kern unbeobachtabre Ursache zurückzuführen. Statt Naturgott und unfassbar, jetzt Kraft und zumindest beschreibbar.

Die Frage, ob es Kräfte tatsächlich gibt, ist ungelöst. Vereinbarungsgemäß gilt Ja, denn damit kommt man gut zurecht im Alltag. Die Wirklichkeit hinter der Wahrnehmung könnte ganz anders sein. Soweit die Reklame für mein Buch, weil es auf Platz 602.407 bei Amazon steht, schäm, jetzt wieder zu den Ultraleichten.

Also, eine Flugzeug fliegt, weil die Luftteilchen auf der Oberseite einen längeren Weg zur Verabredung ... :grin:


Gruß Dieter
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